Zukunft der Regelschule Lichte
Mit einer parlamentarischen Anfrage hatte der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck die Thüringer Landesregierung über die aktuelle und zukünftige Situation der Regelschule Lichte befragt. Nunmehr liegt die Antwort vor.
Ende Juni 2020 haben Eltern aus der Region um Schmiedefeld und Lichte erfahren, dass die Regelschule Lichte keine 5. Klasse im kommenden Schuljahr 2020/21 aufnimmt. Neben den Problemen, die damit auf die betroffenen Eltern und Schüler zukommen, wird in der Region ein nachhaltiger Schaden für das Bildungsangebot vor Ort befürchtet.
Eltern und Kommunalpolitiker aus der Region hatten den hiesigen Landtagsabgeordneten in Kenntnis gesetzt und um Unterstützung gebeten. Kowalleck, dem bis dahin keine Informationen zur aktuellen Situation vorlagen, nutzte daraufhin die Einladung von Elternvertretern, um sich im Gespräch vor Ort ein Bild über die Sachlage zu machen.
„Wenn Eltern, die ihre Kinder für die Regelschule in Lichte anmelden wollten und erst Ende Juni erfahren, dass eine Beschulung dort nicht erfolgen kann, ist der Ärger nur all zu verständlich. Es besteht weiterhin die Frage, wie es grundsätzlich mit der Regelschule in Lichte weitergeht. Gerade die Schulen im ländlichen Raum sind ein wichtiger Standortfaktor für die zukünftige Entwicklung vor Ort. Nunmehr müssen sich alle Verantwortlichen von Kommunal- und Landesebene an einen Tisch setzen und langfristige Lösungen für den Erhalt der Regelschule Lichte finden“ meint Kowalleck, der sich seit über 10 Jahren für den Erhalt des Schulstandortes in Lichte einsetzt.
In der Antwort auf die Anfrage des Saalfelder Abgeordneten Maik Kowalleck begründet das Thüringer Bildungsministerium die Entscheidung damit, dass an der Staatlichen Regelschule „Lichtetal“ Lichte 13 Schüler für die künftige 5. Klasse angemeldet worden. Diese Schülerzahl sei keine Grundlage, mit dem zum Schuljahresbeginn an dieser Schule verfügbaren Personal die Bedingungen gemäß Thüringer Schulgesetz zu gewähren. Um Unterrichtsausfall und damit Bildungsdefiziten und Nachteilen für diese Schülerinnen und Schüler entgegenzuwirken, habe das Schulamt in die Klassen- und Kursstruktur dieser Schule eingegriffen.
Sieben Schüler werden 2020/2021 die Staatliche Regelschule in Gräfenthal besuchen. Die Schülerbeförderung und Kostenübernahme sei mit dem Schulträger geklärt. Fünf Schüler wurden an der Staatlichen Gemeinschaftsschule und ein Schüler am Staatlichen Gymnasium in Neuhaus am Rennweg angemeldet.
Zur Frage nach den Auswirkungen auf den Schulstandort antwortet die Landesregierung:
„Die Schulnetzplanung liegt in der Zuständigkeit der Schulträger. Die Schülerzahlen der Regelschule Lichte deuten jedoch darauf hin, dass der Schulträger den Standort aufgrund der ab dem 01. August 2021 geltenden Vorgaben zu Mindestschülerzahlen und im Hinblick auf einen geordneten Schulbetrieb hin überprüfen sollte. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass zwangsläufig Schulstandorte aufzugeben wären, sondern es sind Maßnahmen einzuleiten, die mit einer zweckmäßigen Schulorganisation vereinbar sind und einer ordnungsgemäßen Gestaltung des Unterrichts nicht entgegenstehen. Ziel ist es, im Sinne der Schülerinnen und Schüler eine möglichst langfristige und zukunftsfähige Lösung zu finden, um ein umfassendes Bildungsangebot gewährleisten zu können.“
Auf Kowallecks Frage nach konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation an der Regelschule Lichte heißt es in der Antwort:
„Im Schuljahr 2020/2021 werden vier Fachlehrer der Gemeinschaftsschule Neuhaus/Rwg. im Gesamtumfang einer Vollzeitbeschäftigtenstelle (VZB) an die Regelschule Lichte abgeordnet. Die ausgeschriebene Stelle konnte bisher nicht besetzt werden. Die Einstellung einer derzeitigen Lehramtsanwärterin ist nach erfolgreichem Abschluss des Vorbereitungsdienstes im Februar 2021 vorgesehen, eine Planstelle ist vorhanden.“