CDU-Fraktion teilt Kritik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes an Kita-Politik
Erfurt – Die CDU-Fraktion teilt die Kritik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes an der Einführung des Beitragsfreien Kita-Jahres. Der scheidende Landesgeschäftsführer des Verbandes, Reinhard Müller, hat sich heute in der Thüringischen Landeszeitung kritisch mit diesem Vorhaben der Thüringer Linkskoalition auseinandergesetzt. „Rot-Rot-Grün setzt damit die falschen Prioritäten“, sagte der CDU-Bildungspolitiker Maik Kowalleck. Er befürchtet, dass mit der Fokussierung auf die Beitragsfreiheit die Betreuungsqualität in den Einrichtungen leidet. „Das Geld wäre besser in die Qualität der frühkindlichen Bildung und in eine sozial ausgewogene Entlastung aller Eltern bei den Kindergartenbeiträgen über die gesamte Kindergartenzeit investiert. Außerdem sehen wir die große Gefahr, dass es nur einen Verlagerungseffekt geben wird und die restlichen Jahre für die Eltern sogar teurer werden könnten, wenn die Kommunen ihre Satzungen neu gestalten“, so Kowalleck.
Die CDU-Fraktion spricht sich für den Erhalt der hohen Betreuungsqualität in den Thüringer Kindergärten aus und will dafür auch eine Reform der Erzieherausbildung auf Bundesebene anstreben. „Die derzeitige Breitbandausbildung von Erzieherinnen und Erziehern soll zugunsten von mehr Spezialisierung auf die einzelnen Bereiche (Krippe/Kita/Hort/Heim) umgestellt werden. Denkbar ist hier auch, anfänglich eine gemeinsame Ausbildung und eine Spezialisierung im letzten Ausbildungsjahr. Auch könnten wir uns eine engere Verzahnung mit der Berufspraxis ähnlich einer dualen Ausbildung vorstellen. Dies kann helfen, den Erzieherberuf attraktiver zu machen, da er passgenauer auf die spätere Tätigkeit abhebt“, erklärte der Bildungspolitiker.