Maik Kowalleck

Kulturpalast Unterwellenborn braucht schlüssiges Nutzungskonzept

Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck stellt Anfrage an Landesregierung

Im Vorfeld des Kunstfestes , das Anfang Mai in Erinnerung an die Einweihung des Kulturpalastes in Unterwellenborn vor 60 Jahren vom gleichnamigen Verein organisiert wurde , berichtete die OTZ über Zukunftsvisionen und Aktivitäten des Fördervereins. Die ehrenamtlichen Akteure haben sich anspruchsvolle Ziele gesteckt, um den Fortbestand des Kulturdenkmals zu sichern und das Haus darüber hinaus mit Leben zu erfüllen. So möchte man mit potentiellen Unterstützern ein europäisches Haus der Völkerverständigung mit Festivals, Chortreffen und Ähnlichem etablieren. Noch, so die Aussage des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden im OTZ-Gespräch, fehle dazu die Unterstützung der Landesregierung. 

Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck nahm dies zum Anlass, um in der Plenarsitzung vergangene Woche eine mündliche Anfrage an die Landesregierung zu stellen. „Der Verein hat sich mit dem Erhalt und der Belebung des Hauses eine Mammutaufgabe gestellt, die ohne  Unterstützung des Landes nicht zu schultern ist. Das Vorhaben braucht ein schlüssiges Nutzungskonzept, das Perspektiven für das Haus aufzeigt. Zumindest zeigt meine Anfrage schon Wirkung. In der vergangenen Woche fand ein erstes Gespräch mit Kulturstaatssekretärin Winter und Mitgliedern des Vereins statt“, so Kowalleck.


Der Landesregierung liege nach Aussage der Staatssekretärin derzeit weder ein langfristiges, tragfähiges Sanierungs- oder Finanzierungskonzept vor. Auch die Höhe der tatsächlichen Kosten für eine Wiederherstellung des Gebäudes, die vom Verein selbst mit 12 bis 16 Millionen Euro veranschlagt werden, sei nicht bekannt. Insbesondere liege aber kein Nutzungskonzept vor. Der Landrat prüfe derzeit Möglichkeiten einer kulturellen Nutzung und führe Gespräche mit möglichen Nutzern. Ein Ergebnis sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. 

Seitens der Kulturschaffenden des Theaters Rudolstadt sowie der freien Kulturszene bestehe derzeit kein Interesse an der Nutzung. Auch für Mitgliederversammlungen, Aufführungen des in Rudolstadt beheimateten Theaterverbandes oder des Bundesverbandes Deutsches Amateurtheater sei der Ort wegen der zu schlechten Erreichbarkeit eher keine Option.

Hinsichtlich möglicher Förderung des Projektes durch den Freistaat Thüringen verwies die Staatssekretärin darauf, dass die Denkmalfachbehörde unterstützend tätig werden könne, insbesondere bei der denkmalgerechten Sanierung des Projektes. Durch die Landesregierung wäre insbesondere der Einsatz von Denkmalfördermitteln denkbar. Darüber hinaus käme für einzelne kulturelle Events eine Förderung nach der Richtlinie zur Förderung von Kultur und Kunst in Frage.