CDU-Vereinsgespräch in Saalfeld
„Mitten im Ort – Mitten im Leben. Vereine und Ehrenamt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.“ Unter diesem Motto fand am 1. August das 2. Vereinsgespräch der CDU-Landtagsfraktion statt, zu dem Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck im Namen seiner Fraktion Vereinsmitglieder und interessierte Bürger aus seinem Wahlkreis eingeladen hatte. Die rund 70 Teilnehmer, die der Einladung in das Feuerwehrgerätehaus in Saalfeld gefolgt waren, unterstrichen einmal mehr die Vielfalt der regionalen Vereine und das Interesse an gemeinsamen Gesprächen.
Wie kann die Zusammenarbeit der Vereine verbessert werden? Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Wie steht es um den Nachwuchs? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Gesprächs. Dass die vielen Vereine das Leben in den Gemeinden aktiv mitgestalten und bereichern, daran ließ Maik Kowalleck während seiner Begrüßung keinen Zweifel. Deshalb seien auch Land und Kommunen in der Pflicht, das Engagement anzuerkennen und bestmöglich zu unterstützen. Als Beispiele nannte er u.a. die Feuerwehrrente und den LKW-Führerschein für Feuerwehrkameraden.
Im Anschluss berichteten die Podiumsteilnehmer Carola Stauche (Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Fördervereins „Thüringer Porzellanstraße“ e.V.), Ulrich Klotz (Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Saale-Schwarza e.V.), Hardy Brömel, (Vorsitzender Freunde der Thüringer Sängerknaben e.V.), Peter Hopfe (Vorsitzender 1. FFC Saalfeld e.V.), Christopher Mielke (Präsident Saalfeld Titans e.V.) und Wolfgang Roßberg (Vorsitzender Kommunaler Seniorenbeirat der Stadt Saalfeld) über ihre Erfahrungen, gaben Hinweise und formulierten Wünsche.
Bundestagsabgeordnete Carola Stauche verfügt als langjährige Vereinsvorsitzende selbst über praktische Erfahrungen. Zwar sei die Vereinsförderung nicht beim Bund, sondern beim Land und den Landkreisen angesiedelt, aber Bundesgesetze berührten auch die Vereinstätigkeit.
Ulrich Klotz hob die besondere Stellung der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr hervor, die in ihrer Freizeit bei jedem Einsatz Gesundheit und Leben für das Allgemeinwohl aufs Spiel setzen. Wie zur Bestätigung ertönte zeitgleich die laute Sirene, die die anwesenden Kameraden am Freitagabend zum nächsten Einsatz rief. Insgesamt brauche sich die Feuerwehr im Freistaat Thüringen nicht beklagen. Trotzdem wünsche man sich von den Kommunen als Dienstherr noch mehr Aufmerksamkeit. Zu den Schwerpunktthemen zählen die Sicherung der Einsatzbereitschaft und die Nachwuchsförderung.
Als Erfolgsgeschichte kann man die bisherige Entwicklung des Frauenfußballs in Saalfeld bezeichnen. Mit dem 1. FFC Saalfeld e.V. hat sich nicht nur ein leistungsstarker Verein etabliert. Peter Hopfe konnte berichten, dass Saalfeld inzwischen das drittgrößte Zentrum des Frauenfußballs in Thüringen ist. Mit Eigenmitteln und persönlichem Engagement, der Unterstützung von Sponsoren und privaten Handwerksbetrieben sowie der Unterstützung von Land und Landkreis konnte auch baulich viel bewegt werden. In die Heimstätte der Fußballerinnen wurden bereits weit über 100.000 Euro investiert. Mehr Unterstützung von den größeren Unternehmen in der Region wäre wünschenswert, so Hopfe. Sportler bekommen Disziplin und Kampfgeist beigebracht – Tugenden, die auch den Unternehmen zu Gute kommen. Er richtete die Bitte an die Politik, Unternehmen und Sportvertreter an einen Tisch zu bringen. Zudem regte er an, für ehrenamtliche Trainer einen pauschalen Freibetrag bei der Einkommensversteuerung einzuführen.
Mit vier Vereinsjahren und einem Durchschnittsalter von 30 Jahren pro Mitglied zählt der Saalfeld Titans e.V. in doppelter Hinsicht zu den jungen Vereinen. Umso beachtlicher war das, was Präsident Christopher Mielke berichten konnte. Die American Footballer können erste Wettkampferfolge verbuchen, verfügen über einen ausgeglichenen Haushalt, haben inzwischen das modernste American-Football Stadion in Thüringen und waren im letzten Jahr neben Jena und Erfurt Mitbegründer des Thüringer Landesverbandes. Auch hier sind Motivation und Engagement der Schlüssel zum Erfolg.
Über weitaus mehr Tradition verfügen die Chöre an der Saalfelder Johanneskirche. Sie sind längst zu einem Aushängeschild für die Kreisstadt geworden, nicht zuletzt aufgrund der guten Ausbildung der Sänger. Dass diese ihren Preis hat und dass es für den Verein immer wieder eine Herausforderung ist, die Finanzierung abzusichern, davon berichtete Vereinsvorsitzender Hardy Brömel. Zu den Höhepunkten gehören die jährlichen Konzertreisen der Schüler, die neben dem Musizieren in besonderer Weise dazu beitragen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Last not least berichtete Wolfgang Roßberg, Vorsitzender des neu gewählten Seniorenbeirates der Stadt Saalfeld, über die Aufgaben und die anstehenden Vorhaben dieses Gremiums.
Bei sommerlichen Temperaturen machten die Teilnehmer anschließend rege davon Gebrauch, bei einem kühlen Getränk und einer Rostbratwurst ins Gespräch zu kommen und Gedanken auszutauschen.