Maik Kowalleck

Saalfelder Gesprächsrunde mit der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten Johanna Arenhövel

Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten in Land und Kommune und insbesondere das Thema Häusliche Gewalt standen im Mittelpunkt einer Gesprächsrunde, zu der das Frauenkommunikationszentrum des ÖKUS e.V. in Zusammenarbeit mit dem Saalfelder Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck am Montag eingeladen hatte.

Kowalleck konnte als Moderator neben der Gleichstellungsbeauftragten des Freistaats Thüringen, Johanna Arenhövel, auch Isrid Müller, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Saalfeld, Christine Hoppert vom Frauenhaus der Volkssolidarität in Rudolstadt sowie Renate Streitz vom gastgebenden Frauenkommunikationszentrum als Gesprächspartner begrüßen.  


In seiner Einführung hob Kowalleck hervor, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit sei, um von Gewalt bedrohten Frauen Mittel und Wege aufzuzeigen, wie ihnen geholfen werden kann. Darüber hinaus sei die Gesprächsrunde  eine gute Gelegenheit, zusätzliche Maßnahmen zu diskutieren, die die Lage der Betroffenen verbessern können. Solche Informationen seien gerade auch für ihn als Landtagsabgeordneten und Kommunalpolitiker wichtig. Ein von den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses gezeigter Dokumentarfilm unterstrich in eindrucksvoller Weise die Notwendigkeit der Hilfe.

Johanna Arenhövel berichtete, dass es in Thüringen derzeit 16 Frauenhäuser gäbe, die rund um die Uhr mittels Notruf zu erreichen seien. Sie begrüßte, dass es in Kürze eine bundesweite Notrufnummer geben soll, von der aus Frauen an die Beratungsstellen und Frauenhäuser vor Ort vermittelt werden können. Im neuen Thüringer Frauengleichstellungsgesetz  seien die Frauenhäuser fest verankert und ihr Fortbestand somit grundsätzlich gesichert. Über die Höhe der finanziellen Unterstützung durch das Land müsse jedoch der Landtag mit jedem Haushalt neu entscheiden. Für 2012 sei eine entsprechende Förderung im Haushaltsentwurf vorgesehen. Die Frauenbeauftragte lobte, dass die Frauenhäuser und Frauenzentren in Thüringen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln viel bewegen.

Arenhövel sieht ihre Aufgabe vor allem darin, die kontinuierliche Arbeit der Frauenhäuser in hoher Qualität zu sichern.  Dazu zählen Lehrgänge für die Mitarbeiter ebenso wie die Vernetzung der Arbeit beispielsweise mit Sozialämtern, Jobcentern, Polizei, Gericht oder Weißem Ring.   

Dass die Netzwerkarbeit ganz wichtig ist und sie im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in der Praxis bereits gut funktioniert, davon konnte sowohl die Leiterin des Rudolstädter Frauenhauses Christine Hoppert als auch die Saalfelder Gleichstellungsbeauftragte Isrid Müller berichten. So gäbe es ein enges Netzwerk mit Polizei, Diakonie, Gemeindevertretern oder der Thüringer Stiftung „Hand in Hand“, um nur einige zu nennen. Mit dem Hinweis „Wir kennen uns und sind inzwischen ein multiprofessionelles Team.“ brachte es Isrid Müller auf den Punkt.   

Auch Renate Streitz berichtete, dass das Frauenkommunikationszentrum nicht nur Treffpunkt für viele Frauen und auch einige Männer geworden ist, sondern sich ein Netzwerk gegenseitiger Hilfe entwickelt hat. Hinzu käme die Mitarbeit im "CORA - Netzwerk Thüringer Frauenzentren zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf" und auch die Unterstützung durch Ehrenamtliche des Saalfelder Projektes „Herbstzeitlose“ sei zu erwähnen. Mit Blick auf die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte äußerte sie den Wunsch, das Land möge auch zukünftig diese Netzwerke unterstützen. „Wir arbeiten gerade an der Weiterführung des CORA-Projektes.“, so die Antwort von Johanna Arenhövel.

Maik Kowalleck dankte abschließend seinen Gesprächspartnern und sprach ihnen seine Anerkennung aus. „Ich weiß, dass ihre Arbeit und das damit verbundene Engagement oft über das normale Stundenmaß hinausgeht. Aufgabe der Politik muss es sein, sich auch zukünftig für gute Rahmenbedingungen einzusetzen.“, so der Landtagsabgeordnete.