Der Zweckverband Abfallwirtschaft Saale-Orla (ZASO) hatte vor Weihnachten eine kräftige Erhöhung der Müllgebühren verkündet. Nachdem bereits im Jahr 2021 die Gebühr für die meist genutzte 120-Liter-Mülltonne von 3,90 Euro auf 4,80 Euro gestiegen war, müssen die Verbraucher im Jahr 2023 stolze 7,15 Euro zahlen. Das bedeutet eine Steigerung von 83,33 Prozent, wenn man alleine die drei vergangenen Gebührenjahre betrachtet.
Nicht nur für den Saalfelder Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck eine schwer nachvollziehbare Steigerung.
Aus diesem Grund hat der Abgeordnete einen Fragenkatalog bei der Thüringer Landesregierung eingereicht. Damit wird das Land beauftragt, die Gebühren der Thüringer Abfallzweckverbände aufzulisten und zu vergleichen.
„In Zeiten, in denen zahlreiche Kostensteigerungen allein im Energiebereich und beim Bedarf des täglichen Lebens zu verzeichnen sind, kommen die Erhöhungen zur Unzeit. Es muss transparent aufgezeigt werden, wie die Müllgebühren im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und dem Saale-Orla-Kreis im Vergleich zu anderen Regionen einzuordnen sind. Die Entwicklung der Müllgebühren darf nicht ins Uferlose steigen“, erklärt Maik Kowalleck.
Einen weiteren Kritikpunkt sieht Kowalleck bei der geplanten Einführung der Bio-Tonne. Er erinnert daran, dass dieses Vorhaben aus Kostengründen bereits im Jahr 2016 wieder verworfen wurde. „In unseren vor allem ländlich geprägten Landkreisen haben wir eine andere Ausgangssituation, als in den großen Städten. Das bisherige System mit Grünschnittannahmen auf den Wertstoffhöfen hat sich bewährt und ist notwendig. Insbesondere, da vor Jahren durch die rot-rot-grüne Landesregierung das Verbrennen von Grünschnitt verboten wurde“, so der Landtagsabgeordnete weiter.