Sparkasse spart weiter am Service in der Kreisstadt
Erst vor knapp einer Woche hat die Saalfelder CDU-Stadtratsfraktion die Initiative zur Weiterführung der Sparkassenfiliale in Gorndorf gestartet. Dem CDU-Antrag zum Erhalt der persönlichen Betreuung in dem Stadtteil haben alle Stadträte bis auf einen von der AfD zugestimmt. Die Sparkasse beabsichtigt die Filiale zu schließen und ihr Telefonserviceteam dort unterzubringen. Die CDU hat vorgeschlagen, den Telefonservice mit persönlicher Beratung zu koppeln und somit die Gorndorfer Filiale zu erhalten.
Nunmehr droht kurz vor Weihnachten neues Ungemach. Der Saalfelder Bürgermeister Dr. Steffen Kania und der Schmiedefelder Ortsteil Bürgermeister Uli Körner erhielten in dieser Woche Post vom Vorstand der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt. Darin wird mitgeteilt, dass im Zuge der Umstrukturierung der Vertriebswege die Briefkästen für Sparkassenpost in der Saalfelder Melanchtonstraße und am Schmiedefelder Tourismusbüro ab dem 4. Januar 2021 nicht mehr zur Verfügung stehen.
Für den Schmiedefelder Ortsteilbürgermeister ist der Rückzug der Sparkasse aus seinem Ort völlig unverständlich. „Wir haben zahlreiche Sparkassenkunden in Schmiedefeld und der Briefkasten wird seit Jahren intensiv genutzt. Die Begründung der Sparkasse kann ich nicht nachvollziehen. Gerade viele ältere Bürger sind auf die Serviceleistungen der Sparkasse angewiesen. Bereits vor Jahren verschwand die Sparkassen Filiale und jetzt soll auch noch der Service-Briefkasten entfallen. Schmiedefeld liegt am Rande des Landkreises. Gerade deshalb haben wir mehr Sensibilität erwartet.“
Der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck hat den Rückzug der Kreissparkasse aus den kleinen Orten bereits vor zwei Wochen in der Landtagssitzung thematisiert. Nach Aussage der SPD-Finanzministerin können die betroffenen Orte keine Unterstützung von der Landesregierung erwarten. Landrat Marko Wolfram, der gleichzeitig Chef des Verwaltungsrates der Sparkasse ist, unterstützt offen die Schließungen der betroffenen Sparkassenfilialen.
„Die gesetzliche Aufgabe der Sparkassen ist es, in ihrem Geschäftsgebiet die Versorgung mit Finanzdienstleistungen sicherzustellen. Nicht mehr und nicht weniger erwarten wir von unserem einheimischen Kreditinstitut. Der ländliche Raum muss weiterhin attraktiv bleiben und dazu gehört eben auch das Angebot unserer Sparkassen mit Finanzdienstleistungen“, so Kowalleck.
Für Maik Kowalleck bleibt jetzt nur noch die Hoffnung, über den Kreistag Druck auf den Verwaltungsrat der Sparkasse zu machen. Schließlich seien in dem Gremium auch Kreistagsmitglieder vertreten. Dazu hat die CDU-Kreistagsfraktion einen Antrag eingebracht. Der Kreistag soll den Landrat und Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Kreissparkasse beauftragen, darauf hinzuwirken, dass die Initiativen und Vorschläge, der von einer geplanten Umstrukturierung betroffenen Kommunen, zum Erhalt und der Sicherstellung der Finanzdienstleistungen der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt umgesetzt werden.
Seit dieser Woche werden nun auch die Servicebriefkästen der Sparkasse Bestandteil dieses Auftrages an den Landrat sein.