Faire Finanzierung für Schulen in freier Trägerschaft gefordert.
Seitdem öffentlich wurde, dass die Thüringer Landesregierung für das Jahr 2021 eine drastische Absenkung der Zuschüsse für die Schülerinnen und Schüler, die Schulen in freier Trägerschaft besuchen, plant, ist dieses Thema erneut in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Mit einem Brief hatte sich die Diakoniestiftung an Mitglieder des Thüringer Landtags gewandt. Deutlich wurde darin das Unverständnis für die Pläne zum Ausdruck gebracht und dringend darum gebeten, diese nicht zu unterstützen.
Maik Kowalleck, Landtagsabgeordneter aus Saalfeld, hat daraufhin zum Gespräch eingeladen. Am Donnerstag trafen sich mit ihm in Bad Blankenburg die Schulleiterin, Antje Wennrich-Wydra, die Schulelternsprecherin Monika Jung, die Sonderpädagogische Fachkraft Corinne Rößner sowie Dr. Scholtissek zum intensiven Austausch vor Ort in der Fürstin-Anna-Luisen-Schule.
„Für uns ist die Absicht der Landesregierung im höchsten Maße unverständlich und nicht nachvollziehbar. Aus unserer Sicht ist sie bildungspolitisch hochgradig widersprüchlich zu den selbstgesteckten Zielen der Landesregierung und zudem eine schwerwiegende Ungleichbehandlung und damit Diskriminierung von Schülerinnen und Schülern, die Schulen in freier Trägerschaft besuchen. Die drohende Kürzung von staatlichen Zuschüssen ist unseres Wissens ein in der Bundesrepublik Deutschland einmaliger Vorgang“, sagte Dr. Klaus Scholtissek.Er wünscht sich eine faire Finanzierung und Planungssicherheit. Tarifsteigungen für die Lehrergehälter und höhere Einstufungen für Lehrkräfte verlangen nach einer sachgerechten Erhöhung der staatlichen Zuschüsse.
Maik Kowalleck, der seit elf Jahren dem Thüringer Landtag angehört, kennt die Probleme um die Finanzierung freier Schulen und zeigte sich enttäuscht darüber, dass Absprachen, die zwischen der Landesarbeitsgemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft und dem Bildungsministerium getroffen wurden, nun ausgehebelt werden sollen. „Sie rennen bei uns offene Türen ein. Ich unterstützte das Anliegen, die freien Schulen auskömmlich zu finanzieren. In meiner Fraktion gibt es Einvernehmen, es soll eine gute Lösung für freie Schulen geben. Wir brauchen auch in Zukunft die Förderschulen und unterstützen freie Schulen, damit die Vielfalt in der Bildungslandschaft erhalten bleibt“, sagte Maik Kowalleck.
Schulleiterin Antje Wennrich-Wydra appelliert an die Landesregierung: „Wir erleben einen permanenten Kampf um eine auskömmliche Finanzierung. Hier geht es um Kinder, um junge Menschen, die speziell sind. Wir brauchen eine faire und nachhaltige Finanzierung, damit Kinder, die besondere Unterstützung brauchen, auch gezielt gefördert werden können.“
Zum Verbund der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH gehören vier Schulen. Das sind die Freie Montessori-Gemeinschaftsschule Bad Lobenstein, die Michaelisschule Bad Lobenstein, die Fürstin-Anna-Luisen-Schule Bad Blankenburg und das Johannes-Landenberger-Förderzentrum in Weimar. Mehr: www.diakonie-wl.de
Sandra Smailes
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising