Maik Kowalleck

Kulturpalast Unterwellenborn braucht klare Handlungsstrategie

Kowalleck fragt erneut bei Landesregierung nach

Im Jahre 1955 wurde der Kulturpalast in Unterwellenborn eröffnet. 65 Jahre nach seiner Eröffnung ist eines der in monumentalem, pseudoklassizistischem Stil erbauten frühen Kulturhäuser der Deutschen Demokratischen Republik in einem baulich maroden Zustand. In den Medien wurde darüber berichtet, dass es inzwischen wieder ein umfassendes Nutzungskonzept gebe, das im Auftrag des Vereins Kulturpalast Unterwellenborn e.V. erstellt worden sei. Außerdem wurde darüber informiert, dass der Nordflügel des Gebäudes zum Zwecke der Sanierung des schwer geschädigten Daches eingerüstet wurde. 

Allen Initiativen, insbesondere des Kulturpalast-Vereins, zum Trotz, ist die Zukunft des Bauwerkes augenscheinlich ungewisser denn je. Nunmehr hat der Verein am 12. September, am Vorabend des Tags des offenen Denkmals, zu einer Mahnwache an den Kulturpalast nach Unterwellenborn eingeladen.  

„Solange Eigentümer, Verein und Land nicht gemeinsam ein klar definiertes Ziel verfolgen und an einem Strang ziehen, sieht es weiterhin schlecht aus für die Zukunft des Kulturpalastes. Deshalb habe ich mich erneut mit einer parlamentarischen Anfrage an die Landesregierung gewandt, um den aktuellen Stand und den Plan des Landes zu erfragen“ so der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck. 

Wie die Staatskanzlei in Ihrer Antwort ausführt, wurden zwischen 2018 und 2020 insgesamt 269.800 Euro Denkmalfördermittel des Bundes (aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm DSP VII) und des Landes für die dringend erforderliche Dachinstandsetzung und Schwammbekämpfung über dem Südflügel und über dem Nordflügel ausgereicht. Eine vom Förderverein bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) beantragte und bewilligte Förderung für Pflege- und Reparaturmaßnahmen i. H. v. 20.000 Euro im Jahr 2019 wurde von der Eigentümerin nicht entgegengenommen. Für 2021 oder später liegen keine Förderanträge oder Förderanfragen vor. 

Auf die Frage, inwieweit die Landesregierung über das neue Nutzungskonzept für den Kulturpalast in Unterwellenborn informiert ist und wie dieses von der Landesregierung hinsichtlich der Vorhaben und deren Umsetzbarkeit bewertet wird, lautet die Antwort: „Der Landesregierung sind lediglich Nutzungsideen und konzeptionelle Ansätze des Fördervereins bekannt. Inwieweit diese jedoch tragfähig, realistisch und finanzierbar sind, kann derzeit nicht abschließend eingeschätzt werden.“ 

Die Landesregierung habe eine Prüfung von weiteren Fördermöglichkeiten gegenüber dem Verein zugesagt, sobald dieser wieder berechtigt sei, das Kulturdenkmal zu nutzen. Versuche seitens der Landesregierung, Gespräche zwischen dem Verein und der Eigentümerin zu ermöglichen, hätten bisher nicht zum Erfolg geführt. 

„Wenn die Landesregierung in ihrer Antwort schreibt, dass der Kulturpalast in seiner Baugestalt, Raumstruktur und Flächengestaltung ein Denkmal von herausragender Bedeutung ist und für Thüringen das bedeutendste und repräsentativste Beispiel eines Kulturhauses aus der frühen Phase der DDR, dann darf es ihrerseits nicht bei den Vermittlungsversuchen bleiben. Es bedarf offener Worte und Klarheit darüber, ob und wie es weiter gehen soll und kann, damit der Kulturpalast kein Fass ohne Boden bleibt“, so Maik Kowalleck.