5,5 Millionen Euro für Saalewehre
Die seit mehreren Monaten an verschiedenen Saalewehren im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt stattfindenden umfangreichen Bauarbeiten nahm der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck zum Anlass, nähere Details zu Grund, zeitlicher Einordnung und Umfang der Maßnahmen bei der Landesregierung zu erfragen.
Konkret werden im Zeitraum 2019-2021 die Volkstedter Rampe bei Rudolstadt, die Gleite des ehemaligen Mittelmühlenwehrs (Zeisswehr) in Saalfeld und die Gleite des ehemaligen Teilewehrs in Saalfeld umgebaut.Voraussichtlich 2024/2025 sei zudem der Umbau des Göritzmühlenwehres in Saalfeld vorgesehen. Dieses Wehr, so die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund in ihrer Antwort an Maik Kowalleck, stehe unter dem Vorbehalt, dass dann entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stünden. Nach aktuellem Stand wird der Umbau des Göritzwehres mit rund 860.000 Euro veranschlagt.
Für die drei derzeit durchgeführten Maßnahmen, die als Gesamtprojekt geplant wurden, kommen rund 4.4 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Rund 1,1 Mio. Euro steuert der Freistaat Thüringen bei.
Die von den jeweiligen Baumaßnahmen betroffenen Anglerverbände würden laut Ministerin angehört und beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Angelverein würde auch die abzutrennende Baugrube vor Trockenlegung ordnungsgemäß abgefischt.
Nach Abschluss der Maßnahmen würden durch die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit natürliche Wanderungen einer gewässertypischen Fischfauna wieder ermöglicht und zahlreiche Laich- und Aufwuchshabitate erschlossen. In Bezug auf die Fließgeschwindigkeit würden sich keine Änderungen ergeben.
Weiterhin fragte Kowalleck nach dem Einfluss der Baumaßnahmen auf den Hochwasserschutz und auf den Wassertourismus.
Bei allen Umbaumaßnahmen würden die Überfallhöhen und Überfallbreiten im Gewässer nicht geändert, so dass sich keine Veränderungen hinsichtlich des Hochwasserschutzes ergeben würden. In den Sohlgleiten sei eine kanupassierbare Niedrigwasserrinne angeordnet. Bootsaus- und einstiege im Ober- und Unterwasser der Sohlgleiten blieben erhalten bzw. würden wiederhergestellt.
Für die Vereine und Sportler am Stadion an den Saalewiesen steht noch immer die Frage nach der Nutzung und Schaffung weiterer Parkplätze.
Die Nutzung des bisherigen Grünstreifens vor dem Stadiongelände für Parkplätze sei nach Abschluss der Bauarbeiten nicht vorgesehen, so die Thüringer Umweltministerin. Diese Stelle wurde durch die erweiterten Bauarbeiten an die Wehranlage abgetragen und zurzeit als Zufahrt genutzt. Die Parkplatzsituation ist damit auch in Zukunft angespannt und unzureichend.