Maik Kowalleck

Starke Belastung für Tourismus und Wirtschaft im Landkreis

Weiler und Kowalleck informieren sich vor Ort

Die Ausbreitung des Coronavirus stellt derzeit das gesellschaftliche Leben auf den Kopf. Schulen und Kindergärten werden geschlossen, Krankenhäuser verhängen Besuchsverbote und die Anzahl der Gäste auf Trauerfeiern und Hochzeiten wird auf 50 begrenzt. 

Wie es um den heimischen Tourismus und die Gastronomie im Landkreis bestellt ist, wollten der Bundestagsabgeordnete Albert Weiler und Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck wissen. Die beiden heimischen Abgeordneten nutzen einen Besuch auf dem Leipziger Turm in Schmiedefeld und beim Haflinger Gestüt in Meura, um sich einen aktuellen Überblick zu verschaffen. „Die Gastronomen und touristischen Anbieter kämpfen um Ihre Existenz. Familienfeiern werden kurzfristig abgesagt und Übernachtungen storniert, während alle Betriebskosten weiterlaufen“, fasst Maik Kowalleck die Problematik zusammen.

Das kann Siegward Franke, mitverantwortlich für den Leipziger Turm und das Olitätenmuseum „Giftmischer“, bestätigen. Familienfeiern und Besuche würden demnach kaum noch nachgefragt. Da geht es Anke Sendig vom Haflinger Gestüt in Meura nicht anders. Die beliebten Reiterferien werden derzeit nahezu vollständig storniert. Das Ostergeschäft droht gänzlich auszufallen. Allein für die Touristik am Reiterhof bedeute das einen Ausfall von zirka 80 Gästen. 

„Ich bekomme über meine Wahlkreisbüros immer häufiger Anfragen von Gastronomen und Hoteliers. Sollte die Situation länger andauern, dann ist das für viele Betriebe existenzbedrohend. Als einziger Thüringer Abgeordneter im Ausschuss für Arbeit und Soziales werde ich mich massiv dafür einsetzten, dass unsere kleinen und mittleren Betriebe von den Wirtschaftsprogrammen der Bundesregierung profitieren können. Kein gesundes Unternehmen sollte wegen Corona in die Insolvenz gehen müssen", erklärt Albert Weiler. Die Bundesregierung will den von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen mit unbegrenzten Kreditprogrammen helfen und stellt dafür in einem ersten Schritt der Staatsbank KfW 20 Milliarden Euro zur Verfügung. 

Dass diese Summe bei weitem nicht ausreichen wird, ist Weiler und Kowalleck klar, erst recht nach den geführten Gesprächen. „Doch diese Menschen bezahlen in guten Zeiten ihre Steuern und brauchen nun auch Hilfe vom Staat“, bekräftigen beide Politiker. 

Wie viele Unternehmer im Endeffekt betroffen und wie weitreichend die Folgen sind, wird erst bei näherer Betrachtung deutlich. „Hendrik Püschel, bekannter Entertainer und Moderator unserer Region, hat mir einen Brief geschrieben und auf die massiven Einnahmeausfälle der Unterhaltungsbranche hingewiesen.  Ebenso haben mir hier ansässige Einzelhändler ihre dramatische Situation geschildert. Egal ob Musiker, Techniker, Gastronomen, Fotografen, Einzelhändler und viele mehr, alle leiden unter den massiven wenngleich notwendigen Einschränkungen“, so Kowalleck. 

Eines wurde bei den Besuchen aber auch deutlich. Die Unternehmer akzeptieren die eingeleiteten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und wollen ihren Beitrag leisten, auch wenn dieser oft im Verborgenen bleibt. „Menschen in der Kranken- und Altenpflege, im Rettungsdienst und der Notfallversorgung leisten derzeit Außerordentliches. In der Landwirtschaft, wo Tiere und auch Pflanzen versorgt werden müssen, ist ein kompletter Stillstand gar nicht möglich. Aber auch andere Branchen und insbesondere den Einzelhandel dürfen wir nicht vergessen. Hier wird es sicher weiterer Absprachen und praktikabler Maßnahmen bedürfen, damit die Krise ohne tiefgreifende Schäden überstanden werden kann“, unterstreichen Weiler und Kowalleck abschließend.