Vereinsgespräch in Lichte auf Einladung des Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck
„Mitten im Ort – Mitten im Leben. Ehrenamt und Vereinsleben fördern und mitgestalten“. Unter diesem Motto hatte der Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck im Namen der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag zum 6. Vereinsgespräch in seinem Wahlkreis eingeladen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung im Hotel „Am Kleeberg“ in Lichte standen vor allem die Vereine und ehrenamtliche Tätige in der Region Lichtetal und dem Thüringer Schiefergebirge. Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es? Wie kann das Ehrenamt in unserer Region gestärkt werden? Welche Erfahrungen möchten Sie gern weitergeben? Die Veranstaltung bot Gelegenheit, sich zu informieren und offene Fragen zu diskutieren.
Es sind Vereine und Ehrenamtliche, die dazu beitragen, unsere Gesellschaft lebenswert zu gestalten und die Gelegenheit für menschliches Miteinander geben. Damit leisten Sie einen unverzichtbaren Beitrag für die Lebensqualität vor Ort. Das Gespräch bei Kaffee und Kuchen sollte auch ein kleines „Dankeschön“ für das vielfältige Engagement vor Ort sein.
Ein gelebtes Beispiel für dieses Engagement bot an diesem Nachmittag der Männergesangsverein Wallendorf/Bock und Teich, der mit heimatlichen Klängen die Veranstaltung im voll besetzten Saal umrahmte.
So war es auch der Chor, dessen Vorsitzender sich ein Herz fasste und auf Probleme durch den vollzogenen Kreiswechsel aufmerksam machte. Mit der Zugehörigkeit zum Landkreis Sonneberg erhalte die Chorleiterin keinen Fahrtkostenzuschuss mehr. Dieser wurde über viele Jahre unkompliziert vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt getragen. Die anwesende Geschäftsführerin der Thüringer Ehrenamtsstiftung, Frau Brigitte Manke, versprach daraufhin, eine Lösung zu finden, damit die Chorleiterin zukünftig wieder einen Zuschuss erhalte. Eine Zusage, die von den anwesenden Chormitgliedern wohlwollend aufgenommen wurde.
Frau Manke informierte die Anwesenden über Möglichkeiten der Unterstützung und Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit durch die Stiftung und ermutigte dazu, entsprechende Anträge einzureichen. So hapere es beispielsweise oftmals an Bewerbungen für den Engagement-Preis, der jährlich von der Stiftung vergeben wird.
Als sachkundige Gesprächspartnerin in Sachen Ehrenamtsförderung stand den Teilnehmern ebenso Frau Bärbel Samoila, Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, zur Verfügung. Sie berichtete aus ihrer Arbeit, über die Verwendung finanzieller Mittel und informierte mit Blick auf die Ehrenamtsgala des Landkreises am kommenden Freitag über die Verleihung von Preisen und die Ehrenamtscard.
In der Diskussion wurde vor allem der Sorge Ausdruck verliehen, dass sich der Staat immer mehr aus der ländlichen Region zurückzieht und Aufgaben dem Ehrenamt überlassen werden. Verstärkt werden diese Befürchtungen in Hinblick auf die von der Thüringer Landesregierung geplante Gebietsreform und die aktuelle Diskussion um den Fortbestand der kleinen Schulen vor Ort.
Einig war man sich darin, dass vor allem die Schulen vor Ort erhalten werden müssen. Hier wachsen die Ehrenamtlichen von morgen heran. Aber auch andere Einrichtungen und Ansprechpartner im ländlichen Raum seine notwendig, damit junge Leute hier eine Zukunft haben. Schon seit geraumer Zeit gestaltet sich die Nachwuchsgewinnung in den Vereinen problematisch.
Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck verwies darauf, dass neben Förderprogrammen der Thüringer Ehrenamtsstiftung und der Landkreise auch die Möglichkeit besteht, über die Thüringer Ministerien sogenannte Lottomittel für Vorhaben der Vereine zu beantragen. Gern stehe er hier als Ansprechpartner zur Verfügung. Sein Landtagskollege Henry Worm sorgte mit internationalen Gästen für eine Überraschung an diesem Nachmittag. Die Bürgermeisterin der Stadt Nueva Helvecia in Uruguay, María Magdalena de Lima, informierte sich über das deutsche Ehrenamt und nahm Anregungen mit in ihre südamerikanische Heimat.