Kowalleck setzt auf Heilstollen-Prädikat
Mittlerweile werden es vier Jahre, dass das Thüringer Kurortegesetz auf Betreiben des Saalfelder Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck um die Möglichkeit der Prädikatisierung "Ort mit Heilstollenkurbetrieb" erweitert wurde. Aufgenommen wurde das Prädikat extra für die Saalfelder Feengrotten und die Schmiedefelder Morassina, die übrigens die einzigen beiden Schaubergwerke mit Heilstollen im gesamten Freistaat Thüringen sind. Ziel ist es, den Gesundheitstourismus vor Ort durch die Werbung der jeweilige Heilstollen mit dem Prädikat anzukurbeln. Der "Ort mit Heilstollenkurbetrieb" wäre eine wichtige Voraussetzung zur Einbeziehung der Krankenkassen und der Aufnahme der Gesundheitsleistung in deren Programm.
Was in anderen Bundesländern mit entsprechenden Einrichtungen bereits umgesetzt wird, muss in Thüringen erst mit Leben erfüllt werden. Kowalleck drängt daher darauf, die Voraussetzungen für die Prädikatisierung zu erfüllen. Für ihn sprechen nicht zuletzt die finanziellen Vorteile ihre eigene Sprache.
Mit dem Landeshaushalt 2016/17 erhalten Thüringer Kurorte ganze 10 Millionen aus dem Kommunalen Finanzausgleich. Der Wermutstropfen: weder Schmiedefeld noch Saalfeld profitieren davon. Mit über 100.000 Übernachtungen wären im vorigen Jahr gut 400.000 Euro pro Jahr in das Stadtsäckel von Saalfeld gewandert. Mit der zu erwartenden Zahlung aus dem Jahr 2017 sind es vorerst insgesamt 800.000 Euro, die an der Kreisstadt vorbeigehen.
Obwohl Kowalleck mit Stadtverwaltung, dem Feengrotten- und dem Morassina-Team bereits 2010 in einer Arbeitsgruppe "Heilstollen" die Weichen für die Gesetzesänderung auf Landesebene gestellt hatte, verlor der Zug an Fahrt. In Schmiedefeld bremst die finanziell schwierige Situation der Gemeinde. In Saalfeld, wo der Stadtrat im letzten Jahr weitere Schritte beschloss, stehen gegenwärtig erforderliche Messergebnisse aus.
Nunmehr stellt Kowalleck das Thema erneut in den Fokus: "Der Landeshaushalt 2018/19 wird momentan vorbereitetet. Saalfeld hat kein Geld zu verschenken. Deshalb muss mit Eiltempo daran gearbeitet werden, dass die Stadt ihr Stück vom Thüringer Kurorteausgleich erhält. Wir müssen alle Möglichkeiten beim Schopf packen, um den Tourismus anzukurbeln und Einnahmen zu generieren."
Kowalleck unterstreicht ebenso die Nachhaltigkeit der Prädikatisierung. "In Deutschland entfallen 30 Prozent der statistisch erfassten Übernachtungen auf Kurorte und Heilbäder. Das ist eine große Chance für unsere gesamte Region. Das Interesse an alternativer Medizin steigt ständig. Die Heilstollen in Saalfeld und Schmiedefeld bieten da ein riesengroßes Potential. Wie nennt es Andrea Otte von der Morassina immer so schön: "Medizin ohne Beipackzettel!" Das sagt doch schon alles!", so Kowalleck zu seinem erneuten Vorstoß.