Die Ostthüringer Zeitung und das MDR-Fernsehen berichteten bereits mehrmals über Bürgerbeschwerden in Bezug auf die Kompostierungsanlage in Gorndorf. Der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck nahm die Berichte zum Anlass, um eine Stellungnahme der rot-rot-grünen Landesregierung einzufordern.

Nach dem nun vorliegenden Antwortschreiben der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund hat das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt mit Datum vom 14.10.2015 gegen die Firma eine Anordnung nach § 17 Bundes-Immissionsschutzgesetz zur Herstellung des Standes der Technik der Anlage, d. h. Einhausung der Hauptrotte, erlassen.

Weiterhin liege dem Thüringer Landesverwaltungsamt die vom MDR in Auftrag gegebene Laboranalyse zum ausgebrachten Material vor. Dabei wurden mehr als 20 Inhaltsstoffe analysiert. Für das ausgebrachte Material wurde durch diese Analyse für den Parameter Blei eine 4- bis 5-fache Überschreitung des Grenzwertes der Klärschlammverordnung (900 mg/kg Trockensubstanz) ausgewiesen. Alle anderen Grenzwerte wurden eingehalten. 

In den Jahren 2014 und 2015 wurden fünf Proben von in der Anlage lagernden bzw. bereits ausgelieferten Materialien entnommen. Zwei Chargen Kompost wurden bereits beanstandet, die Partien gesperrt und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren durchgeführt. 

Verwundert zeigt sich Kowalleck darüber, dass seit 2012 lediglich Beschwerden von fünf Bürgern eingegangen seien. 

„Das Thema ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner im Stadtteil Gorndorf. Sowohl in den Bürgerversammlungen als auch in verschiedenen Medienberichten wurden von zahlreichen Einwohnern Belästigungen durch Geruchsemmissionen, Verwehungen und Fliegenplagen beklagt. Die Antwort der Landesregierung bestätigt den Handlungsbedarf. Es ist besonders wichtig, dass das Ministerium die Hinweise der Bürger ernst nimmt. Für Gorndorf muss schnellstens eine Verbesserung der Situation eintreten“, so Kowalleck.