Mühlradeinweihung in Lehesten
Besondere Eindrücke konnte Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck am Gründonnerstag von der Einweihung des Wasserrades am Standort der ehemaligen Alten Mühle bei Lehesten mitnehmen. Gemeinsam mit rund 100 Gästen erlebte er bei bestem Wetter das von Schülern und Pädagogen der Grundschule „Karl Oertel“ gestaltete Festprogramm.
Seit 2010 erforschen die Kinder im Rahmen des Schulprojektes „Die Mühlen entlang der Grenzen“ die Geschichte ihrer Heimat. Das neue Wasserrad entstand als Gemeinschaftsprojekt mit praktischer Unterstützung der Mittwochswanderer des Thüringer-Wald-Vereins Lehesten und weiterer Sponsoren. Cornelia Seifert, die als Grundschulleiterin das Mühlenprojekt ins Leben gerufen hatte und dieses seither mit viel Herz unterstützt, sagte in ihrer Ansprache: „Wir sind froh, dass die Mühlen wieder im Blickpunkt stehen – ein Stück Heimatgeschichte, das über vier Jahrzehnte verschwiegen wurde.“.
Die innerdeutsche Grenze, die nach dem 2. Weltkrieg unmittelbar entlang der sechs Mühlen am Oberlauf der Loquitz gezogen wurde, besiegelte deren Schicksal. Ihre Bewohner wurden zwangsumgesiedelt, die Mühlen nach und nach dem Erdboden gleich gemacht. Am 6. Juni 1952 wurde Familie Neumeister, Eigentümer der Alten Mühle, vertrieben. Reinhard Neumeister, damals 19 Jahre alt, richtete bewegende Worte an die Festgäste und dankte den Initiatoren für all das, was hier zur Erinnerung neu entstanden ist.
„Wir können froh sein, heute wieder gemeinsam an diesem Platz stehen zu können. Dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeiten sind, das müssen wir auch den nachfolgenden Generationen vermitteln. Das Mühlenprojekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man Erinnerung wach halten und den Jüngeren Geschichte begreifbar machen kann.“, so Maik Kowalleck.