Maik Kowalleck

Aus dem Blickwinkel Russlands

Veranstaltung der K.-Adenauer-Stiftung mit Boris Reitschuster in Saalfeld

Zu einem Vortrag unter dem Titel „Russland nach der Präsidentenwahl“ mit dem Journalist und Buchautor Boris Reitschuster lud die Konrad-Adenauer-Stiftung am 26. März 2012 in das Christliche Jugendzentrum in Saalfeld ein.

Im gut gefüllten Veranstaltungsraum der „Crisse“ hieß Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck den Gast und ausgewiesenen Russlandkenner herzlich willkommen. Dieser war von 1999 bis 2011 als Korrespondent in Moskau tätig, leitete das dortige Büro des Focus und verfügt über fundierte Insider-Kenntnisse.  


Reitschuster entführte seine Zuhörer sogleich in die russische Alltagswelt. Man müsse die russische Denkweise kennen, damit man bestimmte Prozesse und Entscheidungen, wie das Ergebnis der aktuellen Präsidentenwahl, verstehen könne.

Russlands Menschen seien im letzten Jahrhundert traumatisiert worden – Bürgerkrieg, Revolution, zwei Weltkriege, Stalin-Terror. Der Umgang mit der unter Gorbatschow eingeleiteten Demokratie gestaltete sich schwierig. Einige Wenige machten sich die Unsicherheit zu Nutze, erlangten Macht und Reichtum und verteidigen ihre Position mit einem allmächtigen uniformierten Apparat. Viele Russen seien heute von dem, was aus der Perestroika wurde, enttäuscht und wünschten sich vor allem Sicherheit. Putin stelle sich als starker Präsident an der Spitze der Großmacht Russland dar, der vorgibt, die Gesellschaft zu modernisieren.

Nach Ansicht von Boris Reitschuster sei das System Putin langfristig nicht überlebensfähig. Die Zukunft hänge maßgeblich vom Ölpreis ab.

Im Anschluss an den Vortrag machten die Zuhörer rege von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen an Herrn Reitschuster zu stellen.