Die CDU-Fraktion dokumentiert hier alle Themen und Debatten der 66. bis 68. Plenarsitzung (12. bis 14. Oktober 2011).
(TOP 39 a) 
Tierquälerei wird nicht geduldet    Mit Tierversuchen beschäftigte sich der Landtag in einer Aktuellen  Stunde (Drs. 5/3357, SPD). Hintergrund ist die Klage einer Ronneburger  Firma (DMI) gegen das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und  Verbraucherschutz. Das Amt hatte der Firma untersagt, zur Schulung von  Sanitätern Operationen an lebenden Schweinen durchzuführen. „Thüringen  darf kein Rückzugsort für Tierquälerei werden“, sagte der  sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Gumprecht. Es gehe  nicht um Tierversuche zur medizinischen Forschung, sondern um die  Verstümmelung lebendiger Tiere, ohne dass es hierfür eine  wissenschaftliche Notwendigkeit gebe. Tierschutz habe in unserem Land  einen hohen Stellenwert. Artikel 20a GG erhebt den Tierschutz zum  Staatsziel. Der § 1 des Tierschutzgesetzes bestimmt, dass niemand einem  Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen  darf.      
  (TOP 39 b) 
Ökologische Altlasten: Land kann nicht alleine Kosten stämmen     „Das Land kann nicht alleine für die Kosteneskalation insbesondere beim  Altlastengroßprojekt Kali einstehen.“ Das sagte der Sprecher für  Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz der CDU-Fraktion, Egon  Primas, in der Aktuellen Stunde, die die Fraktion DIE LINKE (Drs.  5/3368) beantragt hatte. Die kürzlich durchgeführte Anhörung der  Sanierungsverantwortlichen im Umweltausschuss hat ergeben, dass vor  allem die K+S Kali GmbH noch von einem erheblichen Sanierungsaufwand  ausgeht. Gleichzeitig sind die im Sondervermögen „Ökologische Altlasten“  vorgesehenen Mittel nahezu aufgebraucht. Primas erwartet nunmehr vom  Bund, sich seiner Verantwortung für die Bergbaufolgelasten aus  DDR-Zeiten zu stellen und konstruktive Verhandlungen über die  Finanzierung jener Kosten aufzunehmen, die die seinerzeitigen Annahmen  bei Abschluss des Finanzierungsvertrages zwischen Bund und Land  übersteigen. Primas machte dabei auch auf die Verantwortung des  Weltkonzerns K+S aufmerksam.     
  (TOP 39 c) 
Tierhaltung in Thüringen    Im Rahmen einer Aktuellen Stunde hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  (Drs. 5/3384) die landwirtschaftliche Tierhaltung in Thüringen  thematisiert. Der Sprecher für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und  Naturschutz der CDU-Fraktion, Egon Primas, machte einführend in die  Thematik deutlich, dass Landwirtschaft ohne Tierhaltung nicht denkbar  sei. Zugleich vertrat Primas die Auffassung, dass die Landwirtschaft die  sich verändernden Anforderungen an Tierhaltung und Tierschutz aktiv  aufgreifen und den richtigen Mittelweg zwischen den zunehmenden  Widerständen in Teilen der Bevölkerung und den wirtschaftlichen  Möglichkeiten der Betriebe finden müsse. „Es ist doch ganz klar, dass  die Errichtung oder Erweiterung von Tierhaltungsanlagen im ländlichen  Raum standortangepasst und so konfliktarm wie möglich erfolgen muss“, so  Primas im Plenum.     
  (TOP 39 d) 
Euro-Rettungsschirm: Finanzielle Risiken auch für Thüringen    In einer Aktuellen Stunde thematisierte die CDU-Fraktion (Drs. 5/3388)  den Euro-Rettungsschirm. In der Euro-Zone wird derzeit über Modelle  debattiert, wie die Kredite des Rettungsschirms EFSF (European Financial  Stability Facility)  als Basis genutzt werden könnten, um an den  Finanzmärkten ein Vielfaches dieser Mittel aufnehmen zu können. Dabei  wird unter anderem erwogen, dem EFSF wie einer Bank die Möglichkeit zu  verschaffen, aufgekaufte Staatsanleihen von Problemländern wie  Griechenland bei der Zentralbank als Sicherheiten für EZB-Kredite zu  hinterlegen. Über diesen Hebel könnte der EFSF an erheblich höhere  Geldmittel gelangen. Zuletzt hatte der Bundestag einer Beteiligung  Deutschlands an der Aufstockung des EFSF mit großer Mehrheit zugestimmt.  Die deutsche Haftungssumme für Hilfen an Krisenländer soll um rund 88  auf 211 Milliarden Euro aufgestockt werden.  Das Gesetz für die weiteren  Euro-Hilfen war in der Länderkammer nicht zustimmungspflichtig. Der  CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring äußerte im Plenum große Bedenken,  dass es zu einer „Haftungsunion“ kommen könnte, an der am Ende auch die  einzelnen Bundesländer in erheblichem Maße beteiligt wären. Der Bund  werde im Haftungsfall die Mittel nicht aus eigener Kraft aufbringen  können und deshalb auch die Länder zur Kasse bitten. Durch die  „Hebelung“ des Rettungsschirms würden deshalb auch die finanziellen  Risiken Thüringens erheblich steigen. Die CDU-Fraktion lehne ein solches  Finanzmarktinstrument für den EFSF entschieden ab.     
  (TOP 39 e) 
Trojaner in Thüringen nicht eingesetzt    Über den sogenannten Staatstrojaner debattierte der Landtag in einer  Aktuellen Stunde (Drs. 5/3390, FDP). Der innenpolitische Sprecher der  CDU-Fraktion, Wolfgang Fiedler, verwies darauf, dass der „Trojaner“ in  Thüringen kein Thema sei. Angesichts terroristischer
  und krimineller Bedrohungen müssten die Behörden aber ihre Möglichkeiten  innerhalb der bestehenden Rechtslage nutzen können. Innenminister Jörg  Geibert (CDU) sagte, Thüringen habe die in Bayern eingesetzte Software  weder angeschafft noch eingesetzt. Die Kritik an dem in Bayern  eingesetzten „Trojaner“ entzündete sich daran, dass er nach  Untersuchungen des Chaos Computer Clubs in der Lage ist, Dateien auf  Festplatten zu durchsuchen, Videokamera und Mikrofon des Rechners für  Überwachung zu nutzen und weitere Manipulationen auf dem Rechner  vorzunehmen.    
  (TOP 2) 
Landtag beschließt umstrittenes Ministergesetz    Der Landtag hat das umstrittene Gesetz (Drs. 5/3361) zu Einschnitten bei  der Ministerversorgung beschlossen. Das Parlament lehnte dabei einen  Antrag der FDP-Fraktion ab, es auch rückwirkend auf die jetzt  amtierenden Minister anzuwenden. Die CDU-Fraktion hatte dies zwar auch  befürwortet, sich damit aber zuvor nicht gegen den Koalitionspartner SPD  durchsetzen können. Der justizpolitische Sprecher der CDU-Fraktion,  Manfred Scherer, sagte im Plenum: „Die CDU trägt die  Koalitionsentscheidung mit, Bindestrich: mit Bedauern.“ Die SPD  begründete ihre Haltung mit nicht ausgeräumten rechtlichen Bedenken  gegen eine Rückwirkung. Ein Landtagsgutachten stärkte jedoch die  Rechtsposition der CDU-Fraktion. Deren parlamentarischer Geschäftsführer  Volker Emde erklärte während der Abstimmung, dass er dem Gesetz wie  viele in seiner Fraktion nicht aus Überzeugung, sondern aus  Koalitionsdisziplin zugestimmt habe.    
  (TOP 1) 
Thüringer wollen eine Schuldenbremse    Die Thüringer Landesregierung spürt Rückenwind für ihren Sparkurs. Immer  mehr Menschen im Freistaat hielten die begonnene  Haushaltskonsolidierung für notwendig, sagte Ministerpräsidentin  Christine Lieberknecht (CDU) in ihrer Regierungserklärung im Landtag.  „57 Prozent der Befragten wollen eine Schuldenbremse. Sie sorgt sofort  dafür, dass der Staat nicht mehr ausgibt, als er einnimmt. Vor allem das  erwarten die Bürger in der Euro-Krise“, ergänzte der  CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring im Plenum. Beim großen Streitpunkt  der Regierungskoalition – der Gebietsreform - warnten Lieberknecht und  Mohring vor voreiligen Schlüssen. Dass mehr als zwei Drittel der  Thüringer eine Kreisgebietsreform als Sparmaßnahme akzeptieren würden,  signalisiere auf den ersten Blick eine deutliche Zustimmung, räumten sie  ein. „Wir sagen trotzdem nein, denn die Frage war an eine Bedingung  geknüpft: Die Reform soll Geld sparen. Tut sie aber nicht. Zunächst  verursacht sie durch die Anschubfinanzierung mehr Kosten, und dass sie  danach sparen hilft, konnte noch niemand schlüssig nachweisen“, sagte  Mohring. Der CDU-Fraktionsvorsitzende weiter: „Die Erfahrung lehrt aber  dies: Liegen die Karten auf dem Tisch und die Grenzen werden neu  gezogen, sinkt die Begeisterung rapide“.    
  (TOP 3) 
Landtag verabschiedet Polizeigesetz    Der Thüringer Landtag hat die jahrelang immer wieder vertagte  Polizeireform auf den Weg gebracht. Sie soll dafür sorgen, dass trotz  sinkender Polizistenzahl künftig mehr Beamte auf Thüringens Straßen  unterwegs sind. Die Leistungsfähigkeit der Polizei werde für die Zukunft  gesichert, betonte Innenminister Jörg Geibert (CDU). Im Mittelpunkt  steht die Einrichtung einer Landespolizeidirektion, die künftig eine  Vielzahl von administrativen
  Funktionen der bisher sieben regionalen Polizeidirektionen übernehmen  soll. In der Erfurter Einsatzzentrale sollen landesweit alle Notrufe  über die 110 eingehen. „Mit dem Polizeiorganisationsgesetz schaffen wir  die Voraussetzungen dafür, den hohen Thüringer Sicherheitsstandard auch  dann langfristig zu sichern, wenn die Einwohnerzahl und die Einnahmen im  Laufe des Jahrzehnts deutlich zurückgehen.“ Das hat der innenpolitische  Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wolfgang Fiedler, anlässlich der  Verabschiedung des Gesetzentwurfs (Drs. 5/1758) im  Landtag gesagt.  Fiedler zeigte sich erleichtert, dass mit der Verabschiedung im Plenum  eine lange Reformdebatte ihrem Ende entgegengeht. „Mit den neuen  Strukturen wird es möglich sein, mehr Polizisten für die unmittelbare  polizeiliche Arbeit einzusetzen und mittel- und langfristig dennoch  Stellen abzubauen“, sagte der Innenpolitiker.     
  (TOP 4) 
Absenkung des Mindestalters nicht erforderlich    Die FDP-Fraktion scheiterte mit einem Antrag (Drs. 5/3276), der darauf  zielte, das Mindestalter für die Wählbarkeit als Bürgermeister sowie  Landrat von der Vollendung des 21. Lebensjahres auf das 18. Lebensjahr  zu senken. Der CDU-Innenpolitiker Jörg Kellner machte deutlich, dass die  Absenkung nicht erforderlich sei. „Junge und engagierte Bürger und  Bürgerinnen können bereits jetzt ab dem 18. Lebensjahr als Mitglied des  Gemeinderates gewählt werden und dort erste Erfahrungen sammeln. Zudem  sind mir keine Fälle bekannt, in denen ein 18-jähriger als Bürgermeister  oder Landrat kandidieren will“, sagte Kellner im Plenum. Der Gemeinde-  und Städtebund sehe ebenfalls keinen Änderungsbedarf.     
  (TOP 5) 
Entwurf verstößt gegen Bundesrecht    „Das Bildungs- und Teilhabepaket soll Kindern und Familien in unserem  Freistaat zu Gute kommen. Der vorliegende Gesetzentwurf der LINKEN trägt  dazu allerdings nicht bei.“ Das sagte der CDU-Sozialpolitiker Christian  Gumprecht im Landtag. Mit dem Gesetzentwurf (Drs. 5/2701) sollen über  die bereits beschlossenen Regelungen zum § 6b BKGG hinaus weitere  Regelungen zur Umsetzung des Bildungspaketes getroffen werden. „Gut  gemeint ist aber noch lange nicht gut gemacht. Der Entwurf verstößt  gegen Bundesrecht und greift in die kommunale Selbstverwaltung ein. Ich  warne davor, in Regelungswut zu verfallen und unnötige Bürokratie zu  schaffen, die nur wieder Geld verschlingt“, so der CDU-Politiker. Den  Verantwortungsträgern in den Städten und Gemeinden müsse die Möglichkeit  gegeben werden, im Rahmen der weitreichend bestehenden Regelungen  flexibel auf die neue Situation zu reagieren.     
  (TOP 6) 
Thüringen reformiert die Forstverwaltung - Solo für Hainich    Thüringen gibt seiner Forstverwaltung ab Januar 2012 eine neue Struktur.  Entgegen den Plänen der Landesregierung behält der Nationalpark Hainich  aber eine Sonderstellung und wird nicht in die neue Anstalt  öffentlichen Rechts eingegliedert. Die Reform der Forstverwaltung (Drs.  5/2871) wurde mit einer Reihe weiterer Korrekturen im Vergleich zum  Regierungsentwurf mit den Stimmen von CDU und SPD beschlossen.  Agrar-  und Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) und der CDU-Forstexperte Egon  Primas machten deutlich, dass sie den Hainich lieber in der Forstanstalt  gesehen hätten. „Die Finanzierung des Nationalparks wäre mindestens bis  2018 abgesichert gewesen. Jetzt entscheidet Jahr für Jahr der Landtag“,  sagte Primas. Als großen Erfolg wertet er, dass die Forstamtsstruktur  erhalten werde. „Das Gemeinschaftsforstamt bleibt.“ Mit der neuen  Struktur unterliegt der Thüringer Forst mit seinen 28 Forstämtern und  knapp 300 Revieren nicht mehr den Vorgaben des Landeshaushalts und des  Stellenplans. „Nun ist der Weg frei für eine moderne Forstverwaltung, in  der auch wieder Neueinstellungen möglich sein werden“, sagte Reinholz.  In die Anstalt öffentlichen Rechts sollen die derzeit 1500 bis 1600  Bediensteten der bisherigen Forstverwaltung übernommen werden. Etwa die  Hälfte sind Forstarbeiter. Sie würden keine finanziellen oder  arbeitsrechtlichen Nachteile haben. In den nächsten Wochen liefen die  Vorbereitungen für die Gründung der Anstalt mit dem Namen  „ThüringenForst“, kündigte Reinholz im Landtag an.    
  (TOP 7) 
Gerichtsstandortegesetz wird geändert    Mit einem Gesetzentwurf (Drs. 5/3205) der Landesregierung wird das  Gerichtsstandortegesetz geändert. Da von den eingerichteten Zweigstellen  der im Rahmen der Behördenstrukturreform 2006 zusammengelegten  Amtsgerichte bisher erst drei mit der jeweiligen Hauptstelle  zusammengeführt werden konnten und die vier ausstehenden  Zusammenführungen bis zum Außerkrafttreten Ende 2011 nicht zu  bewerkstelligen sind, wird die Frist bis 2018 verlängert. „Weiterhin  soll das Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes geändert  und entfristet werden. Bisher waren amtsgerichtliche  Wirtschaftsstrafsachen den Amtsgerichten am Sitz der Landgerichte  zugewiesen. Diese durch eine Verordnung erfolgte Verfahrenskonzentration  tritt zum 31.12.2011 außer Kraft“, erläuterte der justizpolitische  Sprecher der CDU-Fraktion, Manfred Scherer, im Plenum. Die Regelung sei  weiter erforderlich, da auf die mit der Zeit eingetretene  Spezialisierung nicht verzichtet werden könne. Diese Rechtsgrundlage  werde durch das Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes  ersetzt.    
  (TOP 8) 
Änderungen kommunaler Strukturen  klar geregelt    Ein Gesetzentwurf (Drs. 5/3237) der Fraktion DIE LINKE zur Änderung der  Thüringer Kommunalordnung wurde vom Landtag abgelehnt. Er zielte  darauf,  landkreisgrenzenübergreifende Neugliederungsmaßnahmen von  Gemeinden zu vereinfachen und zu fördern.  „Das Verfahren zur Änderung  kommunaler Strukturen ist in Thüringen klar geregelt. Der Gesetzentwurf  der LINKEN bringt keine Beschleunigung. Im Interesse einer unnötigen  Belastung der Kommunalen Spitzenverbände halten wir eine Anhörung und  damit Überweisung für nicht sinnvoll“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete  Jörg Kellner im Plenum.     
  (TOP 9) 
FDP scheitert bei Landeserziehungsgeld     Die FDP-Landtagsfraktion ist mit einem erneuten Vorstoß zur Abschaffung  des Landeserziehungsgelds (Drs. 5/3347) auf Ablehnung gestoßen. Sprecher  der anderen Fraktionen im Landtag warfen den Liberalen vor, einen alten  Antrag abermals eingebracht zu haben. Sozialministerin Heike Taubert  (SPD) verwies auf Vorhaben von Schwarz-Gelb im Bund, ein Betreuungsgeld  einzuführen. Das Thüringer Erziehungsgeld war von der  CDU-Alleinregierung eingeführt und früher auch von der SPD attackiert  worden. Während der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Klaus  Zeh die Zahlung das Erziehungsgelds trotz knapper Kassen verteidigte,  schloss die SPD-Abgeordnete Birgit Pelke Änderungen in der Zukunft nicht  aus. Die CDU begründet die Zahlungen mit der Wahlfreiheit, die Eltern  bei der Erziehung ihrer Kinder haben sollten. Das Landeserziehungsgeld  von in der Regel 150 Euro pro Kind bekommen nur die Eltern ausgezahlt,  die ihre Kinder nicht in Kindergärten bringen.     
  (TOP 13)
 Europapolitische Strategie zeigt viele Lösungsansätze    Am 6. September 2011 hat die Landesregierung in Brüssel ihre neue  europapolitische Strategie verabschiedet. Im Mittelpunkt der Strategie  steht eine klare thematische Prioritätensetzung mit dem Ziel einer  stärkeren Herausarbeitung der spezifischen Thüringer Interessen und  Handlungsmöglichkeiten. Mit den strategischen Zielen der Thüringer  Europapolitik befasste sich der Landtag auf Antrag (Drs. 5/3295) von CDU  und SPD. „Die Europastrategie der Landesregierung ist eine gute  Grundlage für alle Ressorts und zeigt viele Lösungsansätze auf. Neben  der Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum, die erhebliche  Anstrengungen auf Ebene der Mitgliedstaaten und der Europäischen Union  erfordert, stehen grundsätzliche Entscheidungen zur Zukunft des  Finanzrahmens der EU, der Kohäsionspolitik und der Gemeinsamen  Agrarpolitik auf der europäischen Agenda“, sagte der europapolitische  Sprecher der CDU-Fraktion, Gustav Bergemann, im Plenum. Diese Themen  stünden in engem Zusammenhang mit weiteren Fragen wie der Erhöhung der  Wettbewerbsfähigkeit in der Europäischen Union und der Klima- und  Energiepolitik und haben auch wegen ihrer finanziellen Dimension  erhebliche Auswirkungen auf Thüringen.     
  (TOP 10)
 Sicherheits- und melderechtliche Vorschriften verlängern    Mit einem Entwurf (Drs. 5/3349) der Landesregierung soll die Gültigkeit  des Verfassungsschutzgesetzes, des Sicherheitsüberprüfungsgesetzes, des  Gesetzes zur Ausführung des Artikel 10-Gesetzes sowie des Meldegesetzes  verlängert werden. Die Gesetze sind bis zum 31. Dezember 2011 befristet  und würden danach außer Kraft treten. Die CDU-Abgeordnete Gudrun Holbe  machte darauf aufmerksam, dass auf die dort geregelten  sicherheitsrelevanten Aufgaben nicht verzichtet werden könnte. „Sie  müssen weiterhin durchgeführt werden können, um auf dem Gebiet der  Inneren Sicherheit handlungsfähig zu bleiben. Auch dienen sie der  parlamentarischen Kontrolle und dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger“,  sagte Holbe im Plenum.     
  (TOP 11) 
Belastungen der Bürger möglichst niedrig halten    Mit ihrem Entwurf eines Abwasserbeitragsbegrenzungsgesetzes hat DIE  LINKE versucht, die Möglichkeit der Aufgabenträger Beiträge nachträglich  zu erheben zu unterbinden. Wie der CDU-Abgeordnete Christian Gumprecht  im Plenum ausführte, wurde diese juristische Frage in Thüringen jedoch  bereits durch das Oberverwaltungsgericht im Jahr 2007 beantwortet. Mit  dem Ergebnis, dass ein Nachhebungsbescheid nicht dem Prinzip der  Einmaligkeit der Beitragserhebung wiederspricht. Gumprecht betonte: „Die  Belastungen der Bürger müssen möglichst niedrig gehalten werden. Die  vorgeschlagene Gesetzesänderung ist jedoch ungeeignet, die Probleme der  Bürger zu lösen“. Eine Ausschussüberweisung des Gesetzentwurfs wurde  daher mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen abgelehnt.    
  (TOP 12) 
Änderung des Thüringer Landesplanungsgesetzes    Aktuell wird das Landesentwicklungsprogramm per Rechtsverordnung durch  die Landesregierung erlassen. Mit dem Gesetzentwurf der Fraktion DIE  LINKE (Drs. 5/3358) sollte eine Zustimmungspflicht des Landtags  eingeführt werden. Derzeit ist das Parlament über die Einbringung und  die Befassung im Ausschuss an der Erstellung und Entwicklung des  Landesentwicklungsplanes beteiligt. Diese Regelung wird als ausreichend  und praktikabel erachtet und entspricht der üblichen Verfahrensweise.  Wie der CDU-Abgeordnete Siegfried Wetzel ausführte, ist die Beteiligung  des Parlamentes zum Landesentwicklungsplan gesichert und findet auf  breiter Basis statt. Insofern wurde der Gesetzentwurf abgelehnt.    
  (TOP 14) 
Umfassende Überarbeitung der GRW-Richtlinie gefordert    Die FDP-Fraktion scheiterte mit einem Antrag (Drs. 5/2567), der darauf  zielte, die GRW-Richtlinie so zu ändern, dass kleine und mittlere  Unternehmen bei der Fördermittelvergabe nicht mehr durch die Anzahl  ihrer durch Arbeitnehmerüberlassung beschäftigten Arbeitnehmer  diskriminiert werden. Wie von dem stellvertretenden  CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Heym in der Debatte ausgeführt, müsse  die GRW-Richtlinie in ihrer Gesamtheit überarbeitet werden und dies  unter Beteiligung der Betroffenen und Beteiligten. So müsse es zukünftig  eine Verschiebung der Förderung weg von der Infrastrukturförderung hin  zur einzelbetrieblichen Förderung in einem Verhältnis von 20 zu 80  geben.     
  (TOP 15) 
Touristische Nutzung des "Grünen Bandes"     Bereits seit 1998 gibt es in Thüringen ein Leitbild zur Erhaltung und  Entwicklung des „Grünen Bandes". Die Nutzbarkeit des "Iron Curtain  Trail" zur Erweiterung der touristischen Nutzung dieser in Europa  einmaligen Naturflächen sollte im Interesse der Landesregierung liegen.  Dies muss im Einklang mit den naturschutzfachlichen Entwicklungen  geschehen. Dabei sollen keine zusätzlichen Radwege angelegt werden,  sondern die Nutzung der regionalen und kommunalen Radwege vorangebracht
  werden. „Der ‚Iron Curtain Trail‘ trägt einen wichtigen Teil zum sich  näherkommenden Europa bei. Zur weiteren Fortführung ist jedoch eine  Koordinierung im Rahmen der Bundesplanung erforderlich“, sagte der  europapolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Gustav Bergemann, im Plenum.  In diesem Sinn sei die Thematik in einem Alternativantrag der  Fraktionen CDU und SPD (Drs. 5/3348) aufgegriffen worden. Der  Alternativantrag der Fraktionen CDU und SPD stieß auf eine breite  Zustimmung und wurde mit den Stimmen von CDU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN  und DIE LINKE angenommen.     
  (TOP 16) 
Internet kein rechtsfreier Raum    Mit dem Antrag (Drs. 5/2881) fordert die Fraktion DIE LINKE, den freien  Zugang zum Internet zum Menschenrecht zu erklären und damit Netzsperren  als schwerwiegende Einschränkung des Menschenrechts auf freie  Meinungsäußerung abzulehnen. Der netzpolitische Sprecher der  CDU-Fraktion, Dr. Mario Voigt, erklärte dazu: „Das Internet ist ein  Gewinn für die Menschheit. Der virtuelle Raum ist vieles: Weltbibliothek  und Jobmaschine, globaler Supermarkt und weltumspannende  Versammlungsmeile. Das Internet gibt den Menschen die Chance,  selbstbestimmt ihr modernes Leben zu gestalten. Doch das Internet ist  kein rechtsfreier Raum, d.h. es muss wirksam gegen Rechtsverletzungen  vorgegangen werden können. Der Staat wirkt dabei als Schiedsrichter im  Internet, um die widerstreitenden Freiheitsrechte in Balance zu halten.  Wir wollen, dass im realen wie im virtuellen Raum die Würde des Menschen  geschützt wird.“ Der Antrag der Fraktion DIE LINKE wurde abgelehnt.    
  (TOP 17) 
LKW-Führerscheine für die Mitglieder bei den Freiwilligen Feuerwehren und beim Katastrophenschutz    Der Antrag der FDP in Drs. 5/2943 wurde ohne Aussprache zur Weiterberatung in den Innenausschuss überwiesen.     
  (TOP 33) 
Uranabbau in der DDR und seine Folgen    Der Landtag hat intensiv die Große Anfrage (Drs. 5/1850, 2821) der  Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beraten und dabei den Fokus auf die  Sanierungsaufgaben der Wismut-Altlasten in Thüringen gelenkt, die bisher  erreicht worden sind, aber auch offene Aufgaben und ungeklärte Fragen  thematisiert. „Mit der Verbesserung der Umweltsituation ist die  Voraussetzung geschaffen, dass sich die Ostthüringer Wismut-Region auch  in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht zu ihrem Vorteil entwickeln  konnte. Als herausragendes Beispiel ist die Bundesgartenschau 2007 unter  Einbeziehung von sanierten Wismut-Flächen am Standort Ronneburg zu  nennen.“ Das sagte Horst Krauße, umweltpolitischer Sprecher der  CDU-Fraktion, in der Debatte. Bis 2009 wurden laut Angaben der Wismut  GmbH von den geplanten 6,4 Milliarden Euro 5,3 Milliarden, davon 2,8  Milliarden in Thüringen, für die Sanierung ausgegeben. Mit Hilfe des  Bundes ist damit die gewaltige Herausforderung der Wismutsanierung in  großen Teilen bewältigt. Umweltpolitiker Krauße würdigte diese Leistung:  „Über 20 Jahre nach Beginn der Sanierung der Hinterlassenschaften des  Uranerzbergbaus in Ostthüringen durch die Wismut GmbH ist  festzustellen,  dass die Arbeiten sehr erfolgreich verlaufen und  erfreulich vorangekommen sind. Das Wismut-Objekt wurde so zu einem  international bedeutsamen Referenzobjekt für zukunftsweisende  Technologien bei der Sanierung radioaktiver Altlasten.“        
(Quelle: dpa, dapd, CDU-Fraktion)