Neue Schulordnung - Kowalleck im Gespräch mit Lehrervertretung
Zu einem Gespräch über aktuelle Themen der Schulpolitik hatte Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck am 6. Juni 2011 Vertreter des Thüringer Lehrerverbandes in sein Wahlkreisbüro eingeladen. Dem Bildungspolitiker war es besonders wichtig, praktische Erfahrungen und Hinweise der Lehrer aus dem täglichen Schulalltag übermittelt zu bekommen und anstehende politische Entscheidungen zu diskutieren.
Aus aktuellem Anlass stand die neue Schulordnung, die in Kürze im Landtag verabschiedet werden soll, im Mittelpunkt des Gesprächs. Aber auch andere Themen, wie die Altersstruktur der Lehrer, Weiterbildung, Fachlehrermangel oder die vom Ministerium geplante Strukturveränderung bei den Schulämtern wurde von den anwesenden Lehrern angesprochen.
Bezüglich der neuen Schulordnung bestätigte sich auch im Gespräch mit den Lehrern vor Ort, dass es aus Sicht der Praktiker gegenwärtig nicht nur offene Fragen, sondern auch große Zweifel an der Umsetzbarkeit vieler Änderungen gibt, die das Ministerium in der neuen Schulordnung festgeschrieben hat.
Bemängelt wurde vor allem, dass es keinerlei Kontinuität in der Thüringer Schullandschaft mehr gibt. Lehrer, Eltern und Schüler würden gleichermaßen verunsichert. Lehrer, die die propagierte eigenverantwortliche Schule ernst genommen haben und viel Zeit in eigene Konzepte steckten, sehen sich vor den Kopf gestoßen. Bestimmte Dinge werden einfach übergestülpt.
Große Bedenken gab es seitens der Lehrer auch wegen der praktischen Umsetzbarkeit der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne speziellen Förderbedarf und der lt. neuer Schulordnung geforderten umfangreichen verbalen Leistungseinschätzung für jeden Schüler.
Bildungspolitiker Maik Kowalleck sah sich im Gespräch in seiner Meinung bestätigt, dass Schule leistungsorientiert bleiben muss, wenn sie erfolgreich auf das zukünftige Leben vorbereiten soll. Prüfungen sind ein Qualitätsschlüssel zu vielen Schultypen. Schule muss auch in Zukunft klar definiert werden.
Dass das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Lehrern Eltern und Schülern keinen weiteren überarbeiteten Entwurf der Schulordnung zur Diskussion vorlegen will, wurde kritisch bewertet.
Maik Kowalleck machte der Gesprächsrunde das Angebot, sich auch zukünftig bei Bedarf zu aktuellen schulpolitischen Gesprächen zu treffen.