Mit Forstleuten im Gespräch in Wickersdorf
Saalfeld/Reichmannsdorf (Büro Maik Kowalleck/pbb) - Die aktuelle Situation des Waldes und die anstehenden Aufgaben speziell im Forstamtsbereich Leutenberg sowie die Zukunft des Thüringer Forstes im Allgemeinen waren Gegenstand eines Vorortbesuches von CDU Bundes- und Landespolitikern am 1. April 2011 im Reichmannsdorfer Revier.
Revierförster Michael Jäckleinim Gespräch mit MdB Carola Stauche, Mdl Maik Kowalleck und MdL Egon Primas.
© Foto: pbbVorangegangen war ein Gespräch von Vertretern des Personalrates und Revierförstern des Forstamtes Leutenberg mit dem Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck Anfang des Jahres, in dem die Forstfachleute ihre Hinweise und Bedenken zur geplanten Umwandlung der Thüringer Forstverwaltung in eine Anstalt öffentlichen Rechts mitteilten. Kowalleck hatte daraufhin einen Vorortbesuch zugesagt, um sich in seinem Wahlkreis ein Bild von der aktuellen Situation des Waldes nach dem harten Winter zu machen und bei dieser Gelegenheit den Gedankenaustausch fortzusetzen. „Ich habe mich gefreut, dass mein Landtagskollege Egon Primas, Vorsitzender des CDU Arbeitskreises Landwirtschaft, Forsten Umwelt und Natur, meiner Einladung gefolgt ist und diesen Vororttermin gemeinsam mit mir wahrgenommen hat. Die Gespräche haben gezeigt, wie wichtig es ist, auf fachlicher Ebene mit den Praktikern vor Ort zu reden, Meinungen auszutauschen und vor allem Informationsdefizite auszuräumen.“, so Maik Kowalleck. Auch Bundestagsabgeordnete Carola Stauche, Mitglied im Ausschuss Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hatte die Gelegenheit zur Information vor Ort genutzt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der nunmehr vorliegenden Gesetzentwurf der Thüringer Landesregierung zur geplanten Umwandlung der Forstverwaltung in eine Anstalt öffentlichen Rechts, zu dem von den anwesenden Förstern und den Vertretern von Personalrat und Gewerkschaft konkrete Bedenken vorgebracht wurden. Landtagsabgeordneter Egon Primas erläuterte nochmals Beweggründe für die Umwandlung und korrigierte Fehlinformationen. Positiv wurde von den Anwesenden registriert, dass man sich in wesentlichen Kritikpunkten einig war. „Oberstes Ziel ist die Handlungsfähigkeit der neuen Anstalt. Bei der Erschließung von Effizienzpotenzialen und der wirtschaftlicheren Ausrichtung des Handelns braucht die Anstalt die nötigen Freiräume“, so Primas. Wenn der Gesetzentwurf dies nicht zulasse, müsse nachgebessert werden. Den Landtag wird kein Gesetz passieren, das die Arbeitsfähigkeit von ThüringenForst beeinträchtigt.“, versprach Primas und fügte bezüglich der zukünftigen Wahrnehmung des Forstes in der Öffentlichkeit hinzu: „Auch bei Umwandlung in eine Anstalt öffentlichen Rechts bleibt das Forstamt vor Ort das Forstamt.“ Weitere Gesprächsthemen waren die geplante Stilllegung von Flächen, die personelle Entwicklung und die staatliche Forstausbildung, die nach Aussage von Primas weiterhin Bestand haben soll. Die vorangegangene Revierbesichtigung nutzte Revierförster Michael Jäcklein mit seinen Kollegen, um auf die personalintensive Bewirtschaftung von Niederwaldflächen und Hanglagen aufmerksam zu machen. Diskutiert wurde am praktischen Beispiel auch der langfristige Waldumbau weg von Fichte-Monokulturen hin zu widerstandsfähigem Mischwald sowie das Reizthema eines gesunden Verhältnisses zwischen Wald und Wild. Bei letzterem muss Politik Freiräume schaffen, kann aber keine generellen Lösungen anbieten für ein Problem, das regional sehr differenziert zu bewerten ist. Wie so oft, so die Meinung der Politiker, sein auch hier ein vernünftiges Miteinander, in diesem Fall zwischen Forst und Jagd, unerlässlich.