Anfrage zur Schließung von Notaufnahmen
Der Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck fragte bei der Thüringer Landesregierung nach, welche Auswirkungen die Niederlegung der akutstationären Versorgung am Standort der Stadt Neuhaus am Rennweg und damit die Schließung der örtlichen Notaufnahme auf die nächstgelegenen, zur Verfügung stehenden Notaufnahmen in den Städten Sonneberg, Saalfeld, Suhl und Hildburghausen hat. Hintergrund waren entsprechende Pressemeldungen zum Thema.
„Zum 6. Dezember 2024 erfolgt die Niederlegung der akutstationären Versorgung am Standort Neuhaus am Rennweg und damit die Schließung der örtlichen Notaufnahme”, teilte der Landkreis Sonneberg als Träger des Krankenhauses in einer Meldung vom 23. Oktober 2024 auf seiner Website mit. Die akutstationäre Versorgung übernehme ab diesem Zeitpunkt der Klinikstandort in der Stadt Sonneberg. Dies bedeute auch, „dass der Rettungsdienst ab dem 6. Dezember 2024 nicht länger das Krankenhaus Neuhaus am Rennweg anfahren wird, sondern die akutstationären Versorger in regionaler Nähe”, so das Landratsamt. Die nächstgelegenen, zur Verfügung stehenden Notaufnahmen befinden sich in den Städten Sonneberg, Saalfeld/Saale, Suhl und Hildburghausen. Laut einem Bericht in der Tageszeitung Ostthüringer Zeitung vom 30. Oktober 2024 arbeite man in der Notfallaufnahme der Thüringen-Kliniken in der Stadt Saalfeld/Saale bereits seit längerem am Limit. Seit die Sternbach-Klinik in der Stadt Schleiz wegen Insolvenz schließen musste und weitere Notaufnahmen ringsum nur noch eingeschränkt arbeiten, steuerten immer mehr Rettungswagen das obere Stadtgebiet von Saalfeld/Saale an, wo an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr gearbeitet werde. Bis zu 130 Patienten am Tag würden hier „durchgeschleust”, bei 90 sei man bereits an der Belastungsgrenze, habe der Chefarzt vor wenigen Wochen berichtet.
Der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck fragte dazu bei der zuständigen Thüringer Ministerin nach. Auf die Frage nach dem aktuellen Kenntnisstand der Landesregierung zur akutstationären Versorgung von Patienten im Raum Neuhaus am Rennweg, antwortet die Ministerin:
„Die Geschäftsführung des noch unter dem REGIOMED-Konzern firmierenden Klinikums in Sonneberg/ Neuhaus am Rennweg hat in einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz am 10. Oktober 2024 gegen über dem Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie (Krankenhausplanungsbehörde) umfassende Umstrukturierungen am Standort Neuhaus am Rennweg angekündigt und schließlich mit Schreiben vom 15. Oktober 2024 beantragt, den Standort Neuhaus am Rennweg aus dem Krankenhausplan des Freistaats Thüringen zum nächstmöglichen Zeitpunkt herauszunehmen. Weiterhin wurde mitgeteilt, dass in diesem Zusammenhang Planungen für die schrittweise Umwandlung des Krankenhausstandortes Neuhaus am Rennweg in ein Ambulantes Gesundheitszentrum aufgenommen werden. Begründet wurde dies mit der fehlenden Leistungsfähigkeit und damit dem unwirtschaftlichen Betrieb des Standorts.“
Der Landtagsabgeordnete fragte auch welche Auswirkungen die Niederlegung der akutstationären Versorgung am Standort der Stadt Neuhaus am Rennweg und damit die Schließung der örtlichen Notaufnahme auf die nächstgelegenen, zur Verfügung stehenden Notaufnahmen in den Städten Sonneberg, Saalfeld, Suhl und Hildburghausen hat. Hier antwortete die Ministerin: „Der Landesregierung liegen diesbezüglich aus den Krankenhäusern Hildburghausen, Sonneberg und Suhl keine Rückmeldungen vor. Die Geschäftsführung der Thüringen-Kliniken hat die Krankenhausplanungsbehörde über eine erhöhte Inanspruchnahme der Notfallaufnahme am Standort Saalfeld informiert und einen Antrag auf Förderung von baulichen Interimsmaßnahmen zur kurzfristigen Verbesserung der Behandlungsprozesse in den Räumlichkeiten der Saalfelder Notfallaufnahme gestellt. Die Antragstellung erfolgte dem Vernehmen nach auch im Zusammenhang mit den Veränderungen in der stationären Notfallversorgung im Saale-Orla-Kreis, insbesondere durch die Schließung des Krankenhauses in Schleiz.“
Bei der Frage wie der Standort in Saalfeld aufgrund des erhöhten Patientenaufkommens gestärkt werden soll antwortet die Ministerin: „Der Antrag der Thüringen-Kliniken zur Förderung von baulichen Interimsmaßnahmen in der Saalfelder Notfallaufnahme wurde genehmigt, um die Behandlungsprozesse kurzfristig zu verbessern. Gleichzeitig hat die Krankenhausplanungsbehörde im Zusammenhang mit dem bewilligten Ersatzneubau für ein Bettenhaus am Standort Saalfeld darauf geachtet, dass auch konzeptionelle Überlegungen zur Verbesserung der räumlichen Bedingungen in der bestehenden Notfallaufnahme einfließen. Die Landesregierung ist darüber informiert, dass entsprechende Flächen dafür nun im neuen Bauprojekt eingeplant sind.“