Talsperre Elsterschänke in Arnsgereuth
Seit Jahren verliert die undichte Talsperre Elsterschänke bei Arnsgereuth Wasser. Ein Zustand den alle Beteiligten eigentlich schon längst abgestellt haben wollten, denn seit 2010 wird die Talsperre mit einem gesenkten Stauziel betrieben um den baulichen Defiziten Rechnung zu tragen. Dies nahm der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck zum Anlass bei der Landesregierung nachzufragen.„Die Talsperre Elsterschänke ist vor allem als Löschwasserversorgung wichtig für die Region. Die zunehmenden Waldbrände zeigen den dringenden Handlungsbedarf. Das gesamte Verfahren dauert nun schon eine gefühlte Ewigkeit“, erklärt Kowalleck.
Die eigentliche Problematik begann 2007, denn da wurde der angestaute Bach zwischen Arnsgereuth, Witzendorf und Bernsdorf durch die Novelle des Thüringer Wassergesetzes zur Talsperre erhoben. Davor war das unter "Silbersee" bekannte Gewässer ein FKK-Badesee, Viehtränke, und wenn es in der Umgebung brannte, Löschwasserteich in Einem. Mit der Aufstufung war der „Silbersee“ nun eine Klasse unter der Hohenwarte-Talsperre eingestuft und muss seitdem allerlei technische Auflagen erfüllen.
Deshalb wollte das Land Thüringen ursprünglich auf die aufwendige Sanierung verzichten und den zirka acht Meter hohen Staudamm schlitzen. Dagegen wehrten sich die Stadt Saalfeld und die damalige Einheitsgemeinde "Saalfelder Höhe", welche inzwischen zu Saalfeld gehört, und die Agrar GmbH „Saalfelder Höhe“, die den "Silbersee" bewirtschaftet. Denn sie brauchen ihn weiterhin als Löschwasserreservoire und Viehtränke.
Seit 2016 versucht nun eine sogenannte Teilnehmergemeinschaft die Eigentumsverhältnisse rund um die Talsperre und an den Zuwegungen neu zu ordnen.
„Bereits 2016 schätzte man die Gesamtkosten auf zirka 1,5 Millionen Euro. Von den gleichen Kosten geht nun die Landesregierung immer noch aus. In Anbetracht der gestiegenen Baukosten, verbunden mit der gestiegenen Inflation, kann ich das nicht nachvollziehen. Die Landesregierung arbeitet hier scheinbar einfach mit veralteten Zahlen“, erklärt Kowalleck, der auch im Saalfelder Stadtrat sitzt.
Der Antwort von Staatssekretär Dr. Burkhard Vogel vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz ist weiter zu entnehmen, dass bei voraussichtlichen Kosten in Höhe vom rund 1,5 Millionen Euro rund eine Millionen Euro auf die Thüringer Fernwasserversorgung als Betreiberin der Anlage und damit auf den Landeshaushalt entfallen. 400.000 Euro würden über die Förderung zur Flurbereinigung bereitgestellt und 100.000 Euro müsste die Stadt Saalfeld übernehmen.
Was sich im ersten Moment gut anhöre, relativiere sich im weiteren Verlauf der Antwort. Denn konkret sei im aktuellen Landeshaushalt kein Geld für das Projekt eingestellt. Maik Kowalleck wolle genau im Auge behalten, ob sich das im nächsten Haushaltsentwurf ändere. Denn auch andere Anlagen im Betrieb der Thüringer Fernwasserversorgung seien laut Antwort der Landesregierung in den nächsten 13 Jahren für grundhafte Instandsetzungen bzw. technische Anpassungen vorgesehen. Dabei handelt es sich um die Stauanlagen Watzdorf (2024-2026/1,4 Millionen Euro), Engerda (2026-2028/4,4 Millionen Euro), Gebersdorf (2028-2030/1,1 Millionen Euro) und Kirchremda (2034-2036/1,5 Millionen Euro).