Maik Kowalleck

Bootseinlassstellen am „Thüringer Meer“

Immer wieder erreichen den Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck Hinweise und Nachfragen zur infrastrukturellen Situation an Deutschlands größter Stauseeregion. Bei Bootsfahrern ist die Saalekaskade mit den beiden größten Stauanlagen Bleiloch- und Hohenwartestausee beliebt, denn mit knapp 70 km Staulänge ist das Gebiet eine der größten künstlichen Gewässerflächen Europas. Doch der Zugang gestaltet sich vielerorts problematisch.

„Mit insgesamt 14 Einlassstellen sind wir am Hohenwarte- und Bleilochstausee zahlenmäßig gut aufgestellt. Allerdings müssen die Stellen dringend qualitativ aufgewertet werden. Die einzigartige idyllische Landschaft lockt jährlich Camper, Angler, Radfahrer, Wanderer und Bootsfahrer in unsere Heimat. Da braucht es einfach auch in allen Bereichen eine ordentliche und zukunftsfähige Infrastruktur“, erklärt der Landtagsabgeordnete.

Auf Nachfrage Kowallecks bei der Landesregierung antwortete Umweltminister Stengele. Am Hohenwartestausee seien 6 der 10 festgelegten Bootseinlassstellen nur über Campingplätze erreichbar. Am Bleilochstausee seien alle 4 Einlassstellen komplett öffentlich. Problematischer sehe es hingegen bei der qualitativen Einstufung der Einlassstellen aus. Nur „Saalthal-Alter“ (Hohenwarte) und „Saalburg-Wetteraweg“ (Bleiloch) würden in der Kategorie 1 (Premium) geführt. Diese Einrichtungen würden sich vorrangig an Touristen richten, Nutzer mit hoher Erwartungshaltung und Besitzer größerer Boote. In Kategorie 2 (Mittlerer Standard) befänden sich derzeit lediglich „Hopfenmühle“ und „Altenroth“ (Hohenwarte) sowie „Strandbad“ und „Saaldorf-Brücke B90“ (Bleiloch). Die Zielgruppe dieser Kategorie richte sich zwar auch noch an Touristen, aber vor allem auch an Mieter der meist angrenzenden Campingplätze oder Ferienanlagen. Diese Bootseinlassstellen müssten nicht zwingend für große Boote geeignet sein. 8 der insgesamt 14 Einlassstellen befänden sich in Kategorie 3 (Niedriger Standard). Diese Anlagen seien vor allem für ortsansässige Nutzer der meist angrenzenden Campingplätze gedacht und weniger für Touristen und Ortsfremde. Besonders in Hinblick auf die Parkplatzsituation räume die Landesregierung nach Informationen des „Zweckverbandes Tourismus und Infrastruktur Thüringer Meer“ ein, dass nur in den ersten beiden Kategorien geordnete Park- und Abstellmöglichkeiten gegeben seien.

Bereits 2018 hatte Maik Kowalleck das Problem in Form einer Anfrage an Landrat Marko Wolfram herangetragen. Damals wurde die Errichtung eines Parkplatzes am „Saalthal-Alter“ angekündigt, jedoch bis heute nicht realisiert. Laut Landesregierung läge derzeit ein Förderantrag der Gemeinde Unterwellenborn zur Errichtung einer barrierefreien öffentlichen Schiffsanlegestelle am Ankerort Saalthal-Alter vor.

 „Um das touristische Potenzial nutzen zu können, müssen neben den beiden Vorzeigeprojekten auch die anderen Einlassstellen aufgewertet werden. Fehlende Parkplätze oder mangelhafte Zuwegungen sind nicht erst seit gestern bekannt. Wir brauchen hier dringend mehr Tempo und Unterstützung des Landes für die Entwicklung dieser Region“, unterstreicht Kowalleck abschließend.