Novellierung des Thüringer Kurortegesetzes soll erfolgen.
In den Saalfelder Feengrotten und im Schmiedefelder Schaubergwerk „Morassina“ wird seit Jahren die Heilstollentherapie als natürliche Heilmethode bei Patienten mit Atemwegserkrankungen und allergischen Krankheitssymptomen angewandt. Verschiedene Bundesländer haben das Prädikat „Ort mit Heilstollenkurbetrieb“ in ihre Kurortgesetze aufgenommen. Leider sieht das Thüringer Kurortegesetz (ThürKOG) eine solche Anerkennung bislang nicht vor. Dass diese Prädikatisierung im Thüringer Kurortegesetz festgeschrieben wird, dafür setzen sich die Verantwortlichen beider Schaubergwerke gemeinsam mit der Stadt Saalfeld und der Gemeinde Schmiedefeld sowie dem Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck ein.
Die zu Beginn des Jahres vom Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck gestellte Anfrage an die Landesregierung, ob diese eine Aufnahme des Prädikats „Ort mit Heilstollenkurbetrieb“ in das Thüringer Kurortegesetz plane, wurde seitens des Wirtschaftsministeriums positiv beantwortet.
Daraufhin hatte Kowalleck den Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, Herrn Jochen Staschewski, zu einem Vor-Ort-Besuch in die Heilstollen des Schaubergwerkes „Morassina“ in Schmiedefeld und der Saalfelder Feengrotten eingeladen.
„Wir möchten dem Staatssekretär gern vor Ort einen Überblick über die touristischen und wirtschaftlichen Potentiale unserer Region vermitteln und mit ihm Fragen zur Gesetzesänderung und zur Weiterentwicklung der touristischen Angebote in der Region besprechen. Mit seiner Zuständigkeit für das Ressort Tourismus ist das Thüringer Wirtschaftsministerium für uns einer der wichtigsten Partner für die Umsetzung zukünftiger Vorhaben. Die Prädikatisierung über das Thüringer Kurortegesetz ist für unsere Heilstollenbetreiber ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Anerkennung der Therapie durch die Krankenkassen.“, sagte Kowalleck im Vorfeld des Besuches.
Staatssekretär Staschewski, der sich bei seinem Besuch von beiden Standorten beeindruckt zeigte, sicherte seine Unterstützung zu und versprach, den Prozess zur Aufnahme des Prädikates „Ort mit Heilstollenkurbetrieb“ in das Thüringer Kurortegesetz zu beschleunigen. Bis zum 1. Quartal 2011 sollen seitens des Wirtschaftsministeriums die Grundlagen für die Prädikatisierung geschaffen sein.
Landtagsabgeordneter Maik Kowalleck betonte in seinen Ausführungen: „Der Besuch des Staatssekretärs heute ist nachhaltiger als jeder Lottomittelbescheid.“
Neben der Heilstollenthematik war vor allem die zukünftige Vermarktung des „Tourismuslandes Thüringen“ Inhalt der Gespräche. Staschewski betonte die Notwendigkeit eines einheitlichen Erscheinungsbildes und einer gemeinsamen Plattform für die touristischen Angebote. Die Struktur des Thüringer Tourismus müsse entflochten und übersichtlicher gestaltet werden. Der Staatssekretär konnte Vorschläge zur gezielten Werbung im In- und Ausland, zu familienfreundlichen Angeboten und zur Organisation der touristischen Vermarktung mitnehmen.
Bundestagsabgeordnete Carola Stauche äußerte die Überzeugung, dass die Thüringer Städte und Gemeinden beim Thema Tourismusvermarktung stärker einbezogen werden müssen. „Ohne unsere Kommunen läuft es nicht. Ich halte es deshalb für wichtig, dass der Städte- und Gemeindebund Thüringen mit ins Boot genommen wird.“, so die Abgeordnete.