Insbesondere an den Regelschulen häufen sich nach Angabe der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Thüringen die Belastungen von Lehrkräften. Regelschulen seien die Schulen mit den heterogensten Schülern, sehr unterschiedlichen Lernzugängen und häuslichen Unterstützungsmöglichkeiten. Hierfür die notwendige individuelle Förderung zu leisten, falle angesichts fehlender ausgebildeter Regelschullehrkräfte, Förderschullehrkräfte und Sonderpädagogischer Fachkräfte im Gemeinsamen Unterricht, zu weniger Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen zunehmend schwerer und gehe zu Lasten der Pädagogen und Schüler.
Der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck wollte deshalb von der Landesregierung wissen, wie sich die konkrete Situation an den Schulen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt darstellt.
Zu Schuljahresbeginn wurden an den Staatlichen Schulen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt noch insgesamt 34 Lehrer gesucht und das, obwohl bereits 99 Seiten- und Quereinsteiger zur Unterstützung in den verschiedenen Schulen tätig sind. Vor allem in den Fächern Mathematik und Deutsch wurden Lehrkräfte an den verschiedenen Bildungseinrichtungen gesucht. Die Erfassung der Langzeiterkrankten beim Lehrpersonal an den Staatlichen Schulen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt im Mai 2022 zeigt auf, dass zu diesem Zeitpunkt 35,5 Lehrer (gerechnet in Vollzeitbeschäftigten) langzeiterkrankt waren.
"Zum einen fehlt es an Pädagogen und zum anderen werden die Aufgaben und Anforderungen in den Schulen immer umfangreicher. Die Langzeitkranken beim Lehrpersonal sind ein deutliches Warnsignal. Da sich der kurz- und mittelfristige Fachkräftebedarf an den Thüringer Schulen nicht allein durch die derzeit tätigen und angehenden Lehrerinnen und Lehrer decken lässt, ist die Einstellung von Seiteneinsteigern notwendig. Hier braucht es weitere Unterstützung durch die Landesregierung, damit der Unterricht in den Schulen abgesichert werden kann", so Maik Kowalleck, Mitglied des Bildungsausschusses im Thüringer Landtag.