Murks am Marktkauf-Kreisel wird behoben
Kritisch bewertet und diskutiert wurde bereits vor Wochen die Bauausführung des neuen Verkehrskreisels am Saalfelder Marktkauf. In der Praxis habe sich gezeigt, dass die Durchfahrt für Lkw zu eng ausgeführt worden sei und die Fahrzeuge regelmäßig die Bordsteinkanten des Kreisels befahren würden.
„In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Ampelanlagen in Saalfeld erfolgreich durch Kreisverkehre ersetzt. Umso mehr verwundert es, dass bei dem Millionenprojekt in der Rudolstädter Straße offenbar Murks gemacht wurde. Zu Recht erwarten die Bürger, dass ihr Steuergeld vernünftig eingesetzt wird und nicht durch Fehlplanungen und Nachbesserungen Kosten entstehen. Es ist gut, dass die Probleme erkannt wurden und behoben werden sollen. Vor allem müssen die gewonnenen Erfahrungen bei der Planung von Folgeprojekten berücksichtigt werden. Schließlich geht es hier neben den Kosten vor allem um die Verkehrssicherheit“, so der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck.
Nach Aussage der Thüringer Infrastrukturstaatssekretärin Prof. Dr. Schönig auf Kowallecks Anfrage belaufen sich die Kosten für die Herstellung der beiden Kreisverkehrsplätze im Bereich des Knotenpunktes zwischen der Rudolstädter Straße (Bundesstraße B281), der Straße "Mittlerer Watzenbach" und der Christian-Wagner-Straße sowie im weiteren Verlauf der Straße "Mittlerer Watzenbach" in westlicher Richtung auf rund 2,3 Millionen Euro. Eingeschlossen sind der Um- und Ausbau der Straße "Mittlerer Watzenbach" zwischen den Kreisverkehrsplätzen und weitere rund 100 Meter der Straße in westlicher Richtung, die Anbindung der vorhandenen Gewerbeansiedlung (unter anderem "Marktkauf Saalfeld") sowie die Anbindung der B 281.
Die Problematik der Überfahrten des Bereichs zwischen der Bordanlage und den Gehwegen im Kreisverkehr an der Kreuzung mit der B281 sei bekannt, so die Staatssekretärin weiter in ihrer Antwort. Beide Kreisverkehre seien mit gleichen Abmessungen nach den anerkannten Regeln der Technik geplant und gebaut worden. Am städtischen Kreisverkehrsplatz bestehe die Problematik nach vorliegenden Informationen offenbar nicht. Die Nachweise der Schleppkurven seien unter anderem für ein typisches Sattelzugfahrzeug geführt worden. Hierbei werde rechnerisch ein solches Fahrzeug durch den geplanten Kreisverkehr geführt und nachgewiesen, dass eine Durchfahrt innerhalb des Straßenbereichs ohne Überfahren der Bordanlage möglich sei. Von Fehlern bei der Planung und Nachweisführung sei nicht auszugehen. Im Kreisverkehrsplatz an der B 281 würden die Achsen der anbindenden Straßen nicht rechtwinklig zueinander liegen, was gegenüber dem städtischen Kreisverkehrsplatz zu leicht andere Fahrbedingungen führe, die der Fahrzeugführer erkennen müsse. Bis dato habe man nicht restlos klären können, in welcher Häufigkeit es zu einem Überfahren der Bordanlage komme und ob dies nur in bestimmten Situationen oder nur unter bestimmten Fahrbedingungen erfolge. Gemäß vorliegenden Angaben der Stadt Saalfeld erfolge das Überfahren der Seitenbereiche demnach jedoch vor allem in den Nachtstunden aufgrund erhöhter Geschwindigkeiten.
Für eine problemlose Durchfahrt am Kreisverkehrsplatz an der B 281 sollen die entstandenen Grünflächen zwischen der Bordanlage und den Gehwegen zeitnah beseitigt werden. Eine Befestigung der Flächen durch eine geeignete Bepflasterung sei vorgesehen.
Auf die Frage Kowallecks nach den dafür entstehenden Kosten konnte die Staatssekretärin noch keine abschließenden Angaben machen.
Die Planung und der Bau der Kreisverkehrsplätze, so Staatssekretärin Prof. Dr. Schönig weiter, würden nach den anerkannten Regeln der Technik erfolgen. Kernanliegen der an den Planungs- und Baumaßnahmen Beteiligten sei es, gewonnene Erfahrungen auch in Folgeprojekten geeignet zu verwenden.