Sanierung der Gorndorfer Grundschule hat Priorität
Die Grundschule „Am Roten Berg“ im Saalfelder Stadtteil Gorndorf ist die letzte unsanierte in der Kreisstadt. Hinzu kommen besondere Herausforderungen, beispielsweise aufgrund des hohen Migrationsanteils oder der sozialen Herkunft von Schülern. Deshalb braucht die Bildungseinrichtung besondere Unterstützung.
Aus diesem Grund hatte der Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck die für Infrastruktur zuständige Thüringer Staatssekretärin, Frau Dr. Barbara Schönig, nach Saalfeld eingeladen, um Ihr die Schule vorzustellen und das Anliegen einer notwendigen Sanierung zu verdeutlichen. Am 24. März fand nun der Besuch und eine Gesprächsrunde mit Saalfelds Bürgermeister Dr. Steffen Kania, Schulleiterin Carmen Bruckmann und Vertretern des Schulfördervereins statt.
„Als langjähriger Gorndorfer ist es mir eine Herzensangelegenheit, hier vor Ort zu unterstützen. Vor mehreren Jahren konnte ich bereits durch Hartnäckigkeit erreichen, dass unser Gymnasium vor Ort einen Anbau und eine neue Turmhalle erhielt. Neben vielen Projekten, die ich in den letzten Jahren hilfreich begleiten konnte, ist die Sanierung der Gorndorfer Grundschule aktuell eine zentrale Aufgabe. Diese werde ich in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Saalfeld weiter unterstützen. Eine gut ausgestattete Schule bietet nicht zuletzt gute Argumente für die Eltern, ihre Kinder vor Ort und damit auf kurzem Weg zur Schule zu schicken. Das ist auch für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils wichtig. Sowohl die Schulstruktur als auch das Schulgebäude müssen fit sein für die Zukunft“, so Kowalleck.
Auch wenn es bei dem Besuch der Infrastruktur-Staatssekretärin vorrangig um die Beseitigung der baulichen Missstände ging, nahmen doch die Rahmenbedingungen und die inhaltlichen Herausforderungen im schulischen Alltag Raum im Gespräch ein und verdeutlichten einmal mehr, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Wie Schulleiterin Carmen Bruckmann berichtete, sei die Gorndorfer Schule für viele der Kinder auch der Ort, an dem sie neben dem Unterricht ihre Freizeit verbringen und etwas erleben. Auch deshalb wolle man den Schulort bestmöglich gestalten und sei bestrebt, Freizeitangebote im Ortsteil zu vernetzen. Unterstützung gibt es dabei vom Schulförderverein und von Schulsozialarbeiterin Ulrike Jentsch, die ein wichtiger Ansprechpartner für die Schüler ist. Derzeit leitet sie ein Demokratieprojekt, das gut angenommen wird, und kümmert sich federführend um die Arbeitsgemeinschaften.
Betreffs des Sanierungsvorhabens sprach Bürgermeister Steffen Kania über den Planungsstand und warf die Frage auf, ob man seitens des Ministeriums eine Sanierung des alten Schulgebäudes oder einen Neubau favorisiere. Ein von der Stadt Saalfeld beauftragter Statiker empfehle einen Neubau, da sich beispielsweise die Decken senken und das Gebäude zudem überdimensioniert sei. Schließlich habe auch das Bauvorhaben Scholl-Schule gezeigt, dass eine Sanierung häufig mit nichtvorhersehbaren Mängeln behaftet und damit schwer kalkulierbar sei.
Stefanie Staude vom Schulförderverein schloss sich dem an und sagte, ein Neubau wäre Wunsch der Eltern und ein „Statement für den Stadtteil“. Die Eltern sollen ihre Kinder gern hierherbringen. Andere Schulen in Saalfeld seien wesentlich besser aufgestellt, weshalb Gorndorfer Kinder trotz der weiteren Wege auch in Saalfeld zur Schule gehen.
Staatssekretärin Schönig gab zu bedenken, dass die Entscheidung gut abgewogen werden muss. Auch die Sanierung des Altbaus habe Vorteile und der klassische Schulbau passe sich gut in das Wohngebiet ein. Zunächst obliege aber der Stadt Saalfeld die Entscheidung, Fördermittel aus dem Landesförderprogramm zu beantragen.