Pandemiesituation im Landkreis ist Thema der nächsten Landtagssitzung
Über die aktuelle Pandemiesituation im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt berichten momentan deutschlandweit verschiedene Medien. Insbesondere die Berichte über 28 Bewohner, die seit dem 10. November 2021 in einem Seniorenheim in Rudolstadt-Cumbach verstorben sind, machen viele Menschen betroffen. Andererseits bringen Pflegekräfte vor den Thüringen-Kliniken in Saalfeld und Teilnehmer sogenannter Hygienespaziergänge ihren Unmut über Auflagen zur Eindämmung der Pandemie zum Ausdruck. Gerade bei den so genannten Hygienespaziergängen wurde bisher oftmals auf das Tragen von Masken verzichtet und Hygienevorgaben ignoriert. Die Landesregierung plant indes weitere Einschränkungen für Hotspots wie den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
Der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck wird die kritische Pandemiesituation im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt nächste Woche in der Landtagssitzung thematisieren. Die Landesregierung wird zu seinen mündlichen Anfragen hinsichtlich der aktuellen Auflagen für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der Durchführung von sogenannten Hygienespaziergängen und der Situation im Seniorenheim Rudolstadt-Cumbach Stellung nehmen.
„Die rasant steigenden Fallzahlen in unserem Landkreis dokumentieren die kritische pandemische Lage, die sich immer weiter zuspitzt. In der Kritik stehen bei Bürgern und vor allem bei Gewerbetreibenden die von Bund und Land erlassenen Regelungen und Auflagen, die oft nicht in allen Teilen schlüssig und praktisch nur schwer umsetzbar sind.
Deshalb habe ich für die Landtagssitzung in der kommenden Woche eine Mündliche Anfrage an die Landesregierung eingereicht. Inzwischen hat der Thüringer Innenminister mit Bezug auf den ‚Saalfelder Spaziergang‘ von dieser Woche reagiert und klare Vorschriften für die Durchführung solcher Veranstaltungen angekündigt. Meinungsäußerungen und Demonstrationen sind ein wichtiger Teil unserer Demokratie, die auch meinen Lebensweg im Jahr 1989 entscheidend geprägt haben. Wenn jedoch in Zeiten, in denen Corona-Patienten die Krankenhäuser füllen und die Mitarbeiter an der Belastungsgrenze sind, Veranstaltungen unter Missachtung von Abstands- und Hygieneregeln stattfinden, ist das ein zumindest fragwürdiger Weg. Es muss jetzt um klare und praxistaugliche Regeln gehen und darum, Kontakte sinnvoll zu reduzieren und Verantwortung für die Kranken und Schwachen und für die Zukunft unseres Landes zu übernehmen. Das geht nur gemeinsam mit Rücksichtnahme auf sich und andere“, so der Saalfelder Landtagsabgeordnete Maik Kowalleck.